20
Mrz
2009

Ins Museum

Ins Museum in der eigenen Stadt geht man ja viel zu selten. Eigentlich nur, wenn Besuch von außerhalb da ist, der einen dann mitschleppt vor den Pergamonaltar oder in andere interessante neue Dinge auf der Museumsinsel, von denen man nur in der Zeitung gelesen hat, aber nie die Zeit fand, dort einmal vorbei zu schauen, schon gar nicht, wenn man nur am Wochenende die Gelegenheit findet und dann damit rechnen muss, nicht nur mit der großen Zahl der üblichen Touristen, sondern zudem mit den ganzen Hauptstadtbewohnern dort anzustehen, die ebenso nur am Samstag oder Sonntag die Zeit für den Museumsbesuch finden.

Nun aber.

Gestern abend ins Museum. Ins Museum für Kommunikation in Berlin. Obwohl ich da schon mal war und unter anderem vor der langen Reihe der antiquierten Fernsprechapparate stand, um zu überlegen, welches dieser Telefone seit dem A1 in Mausgrau der 1960-er Jahre ich selbst schon mal besessen habe. Aber gestern abend war ja Ausstellungseröffnung, und es ging auch ums Bloggen und um Blogger. Weniger um die Blogger, die sich gerne mit Außenwirkung publizistisch selbst verwirklichen wollen, als um die, die Blogs eigentlich wie ein Tagebuch auf Papier angefangen haben. Obwohl, wer kann das schon trennen. Weiß ich doch selber nicht, ob ich hier primär für mich schreibe oder für die Lesenden. (Dass sich die Rezeptionsgeschichte auf das Schreiben auswirkt, also dass die persönliche Bekanntheit mit meinen Lesern sehr direkt beefinlusst, was und wie ich schreibe, ist eine Binse, die allerdings vielleicht noch mal der wissenschaftlichen Aufarbeitung bedarf).

Die gestrige Ausstellungseröffnung war deshalb vielleicht auch ein bisschen mehr (kleines) Bloggertreffen als klassische Eröffnung. Auch wenn Manfred Krug da las, der nun kein Blog schreibt, aber ein Tagebuch, das er veröffentlicht hat. Hätte er vielleicht auch gleich bloggen können, obwohl die in der DDR ja damals noch nicht mal Blogs hatten. (Ja, ich weiß, der Westen auch nicht, aber darf man doch mal so sagen.)

Jedenfalls kamen die Blogger, hörten der Einführung zur Ausstellung und Manfred Krug zu, griffen ein paar Häppchen und ein Glas Wein ab, schauten sich die Ausstellung an. Und fanden da zum Beispiel auf den Teppichfliesen der Schau auch Bloggerzitate. Wie das von Frau Gaga, die hier in ihren aufreizenden Netzstrümpfen vor ihrem Blogeintrag posiert.

@absolut privat-1

Gaga wusste nun schon, weil die Ausstellung ursprünglich in Frankfurt gezeigt wurde, dass und wo sie verewigt ist (gleich zwei mal, wenn ich mich recht erinnere). Herr Kid war auch da und fand auch seine Fliese (das habe ich aber nicht fotografiert, weil er nicht so fotogen ist wie Gaga weil es da noch dunkler war. Überhaupt haben die Blogger ja vielleicht auch ein bisschen zu sehr auf die Blog-Artefakte in der Ausstellung geschaut (Details hier) und nicht ganz so intensiv auf die Papiertagebücher. Aber wir waren ja auch in der Minderheit.

@absolut privat-3

Dennoch aber gar nicht so wenige. Neben den schon erwähnten Gaga und Kid 37 sah ich - in no peculiar order - Frau Saoirse, Frau Wortschnittchen, Frau Modeste, Frau Nanou ('tschuldigung, mein Fehler!), Frau Anousch, Frau Hotel Mama, Herrn Mek - und dann waren da noch ein oder zwei, die ich nicht zuordnen kann, nach den drei Bier auf fast leeren Magen (sachdienliche Hinweise bitte in den Kommentaren). Und der harte Kern blieb so lange in der Museumscafeteria sitzen, bis wir - verbal - rausgeschmissen wurden. Sehr netter Abend.

Übrigens fiel mir noch auf, dass eine Not der Blogger schon in die Lange-vor-dem-Computer-und-dem-Internet-geschweige-denn-Blogs-Zeit zurückreicht. Siehe Franz Kafka:

@absolut privat-2

Nachtrag: Das Ereignis bei Modeste, bei Gaga, bei Kid37.)

17
Mrz
2009

Frühling wird's, die Räder fallen

Irgendwie kommt er jetzt ja doch, der Frühling. Ein Städter wie ich orientiert sich da nicht unbedingt an blüheneden Blümchen (das ist ja alles so manipulierbar), sondern an feststehenden Daten. Wie der Aufstellung der Mieträder von DB Call a Bike (Ruf ein Fahrrad, heisst das wohl.)

Allerdings müssen die kleinen zarten Räder, wie die Krokusse, erst mal die Frühlingsstürme überstehen.

DB-Rad im Fruehling

2
Mrz
2009

Ordnung ist kein halbes Leben

Doch doch, ich komme schon abundzu mal raus, so gelegentlich. Auch in andere Städte, auch in Viertel, wo es gar fürchterlich ordentlich ist. Erstaunlich ist ja nur, dass ich in diesen Vierteln Leute besuche, mit denen ich mal in einer WG gewohnt habe. (Nein, nicht in dem abgebildeten Haus. Ist nur ein Symbolbild.)

(Wie unordentlich ich bin, sehe ich gerade daran, dass mich der Counter unten links daran erinnert, dass ich gestern vierjährigen, uff, Bloggeburtstag hatte. Holy Christ, würde der Ire sagen, four fucking years. Aber: keine Ordnung, keine Erinnerung, kein Bloggeburtstag. Ist aber auch in Ordnung.)

Ordnung in Othmarschen

14
Feb
2009

Regierungsdoener und anderes Multikulti

Berlin ist multikulti, das ist ein so abgedroschener Satz, dass ihn keiner mehr hören kann. Na klar, die Mitbürger mit Migrationshintergrund sind allgegenwärtig. Aber, und das finde ich den Reiz daran, sie sind hier ganz normaler Bestandteil des Alltags.

Heute, in der kleinen Änderungsschneiderei. Die vietnamesische Schneiderin singt die Lieder einer CD mit Love&Schmalz zum Valentinstag engagiert mit. Singen, erklärt sie mir, stärkt das Immunsystem und die Glückshormone.

Die Apotheke hat eine gediegen-altdeutsche Einrichtung: alles aus schwerem Holz, die Schubfächer mit kleinen Emailleschildern versehen. Nicht wie diese neumodischen Pseudo-Ketten-Pharmadealer. Aus dem Hinterzimmer kommt der Apotheker, tiefschwarz und mit einen Nachnamen, der offensichtlich aus dem Swahili-Sprachraum stammt. Dieses Medikament werden Sie lange nehmen, sagt er mir. Rufen Sie das nächste mal rechtzeitig an, dann habe ich das vorrätig.

Die Bürgerlichkeit mit Migrationshintergrund hat sich nicht nur in die bürgerlichen Viertel vorgearbeitet. Sondern auch schon ganz nah an den Regierungsitz. Regierungsdöner für Regierungsdiener.

Regierungsdoener

3
Feb
2009

Häh?

Kann mir das jemand erklären? (Gugeln hat nicht geholfen.) Wieso hängt jemand in Berlin Transparente gegen die – mir persönlich völlig unbekannte – Toastshow von Radio Energy auf?
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