Ins Museum
Ins Museum in der eigenen Stadt geht man ja viel zu selten. Eigentlich nur, wenn Besuch von außerhalb da ist, der einen dann mitschleppt vor den Pergamonaltar oder in andere interessante neue Dinge auf der Museumsinsel, von denen man nur in der Zeitung gelesen hat, aber nie die Zeit fand, dort einmal vorbei zu schauen, schon gar nicht, wenn man nur am Wochenende die Gelegenheit findet und dann damit rechnen muss, nicht nur mit der großen Zahl der üblichen Touristen, sondern zudem mit den ganzen Hauptstadtbewohnern dort anzustehen, die ebenso nur am Samstag oder Sonntag die Zeit für den Museumsbesuch finden.
Nun aber.
Gestern abend ins Museum. Ins Museum für Kommunikation in Berlin. Obwohl ich da schon mal war und unter anderem vor der langen Reihe der antiquierten Fernsprechapparate stand, um zu überlegen, welches dieser Telefone seit dem A1 in Mausgrau der 1960-er Jahre ich selbst schon mal besessen habe. Aber gestern abend war ja Ausstellungseröffnung, und es ging auch ums Bloggen und um Blogger. Weniger um die Blogger, die sich gerne mit Außenwirkung publizistisch selbst verwirklichen wollen, als um die, die Blogs eigentlich wie ein Tagebuch auf Papier angefangen haben. Obwohl, wer kann das schon trennen. Weiß ich doch selber nicht, ob ich hier primär für mich schreibe oder für die Lesenden. (Dass sich die Rezeptionsgeschichte auf das Schreiben auswirkt, also dass die persönliche Bekanntheit mit meinen Lesern sehr direkt beefinlusst, was und wie ich schreibe, ist eine Binse, die allerdings vielleicht noch mal der wissenschaftlichen Aufarbeitung bedarf).
Die gestrige Ausstellungseröffnung war deshalb vielleicht auch ein bisschen mehr (kleines) Bloggertreffen als klassische Eröffnung. Auch wenn Manfred Krug da las, der nun kein Blog schreibt, aber ein Tagebuch, das er veröffentlicht hat. Hätte er vielleicht auch gleich bloggen können, obwohl die in der DDR ja damals noch nicht mal Blogs hatten. (Ja, ich weiß, der Westen auch nicht, aber darf man doch mal so sagen.)
Jedenfalls kamen die Blogger, hörten der Einführung zur Ausstellung und Manfred Krug zu, griffen ein paar Häppchen und ein Glas Wein ab, schauten sich die Ausstellung an. Und fanden da zum Beispiel auf den Teppichfliesen der Schau auch Bloggerzitate. Wie das von Frau Gaga, die hier in ihren aufreizenden Netzstrümpfen vor ihrem Blogeintrag posiert.
Gaga wusste nun schon, weil die Ausstellung ursprünglich in Frankfurt gezeigt wurde, dass und wo sie verewigt ist (gleich zwei mal, wenn ich mich recht erinnere). Herr Kid war auch da und fand auch seine Fliese (das habe ich aber nicht fotografiert, weiler nicht so fotogen ist wie Gaga weil es da noch dunkler war. Überhaupt haben die Blogger ja vielleicht auch ein bisschen zu sehr auf die Blog-Artefakte in der Ausstellung geschaut (Details hier) und nicht ganz so intensiv auf die Papiertagebücher. Aber wir waren ja auch in der Minderheit.
Dennoch aber gar nicht so wenige. Neben den schon erwähnten Gaga und Kid 37 sah ich - in no peculiar order - Frau Saoirse, Frau Wortschnittchen, Frau Modeste, Frau Nanou ('tschuldigung, mein Fehler!), Frau Anousch, Frau Hotel Mama, Herrn Mek - und dann waren da noch ein oder zwei, die ich nicht zuordnen kann, nach den drei Bier auf fast leeren Magen (sachdienliche Hinweise bitte in den Kommentaren). Und der harte Kern blieb so lange in der Museumscafeteria sitzen, bis wir - verbal - rausgeschmissen wurden. Sehr netter Abend.
Übrigens fiel mir noch auf, dass eine Not der Blogger schon in die Lange-vor-dem-Computer-und-dem-Internet-geschweige-denn-Blogs-Zeit zurückreicht. Siehe Franz Kafka:
Nachtrag: Das Ereignis bei Modeste, bei Gaga, bei Kid37.)
Nun aber.
Gestern abend ins Museum. Ins Museum für Kommunikation in Berlin. Obwohl ich da schon mal war und unter anderem vor der langen Reihe der antiquierten Fernsprechapparate stand, um zu überlegen, welches dieser Telefone seit dem A1 in Mausgrau der 1960-er Jahre ich selbst schon mal besessen habe. Aber gestern abend war ja Ausstellungseröffnung, und es ging auch ums Bloggen und um Blogger. Weniger um die Blogger, die sich gerne mit Außenwirkung publizistisch selbst verwirklichen wollen, als um die, die Blogs eigentlich wie ein Tagebuch auf Papier angefangen haben. Obwohl, wer kann das schon trennen. Weiß ich doch selber nicht, ob ich hier primär für mich schreibe oder für die Lesenden. (Dass sich die Rezeptionsgeschichte auf das Schreiben auswirkt, also dass die persönliche Bekanntheit mit meinen Lesern sehr direkt beefinlusst, was und wie ich schreibe, ist eine Binse, die allerdings vielleicht noch mal der wissenschaftlichen Aufarbeitung bedarf).
Die gestrige Ausstellungseröffnung war deshalb vielleicht auch ein bisschen mehr (kleines) Bloggertreffen als klassische Eröffnung. Auch wenn Manfred Krug da las, der nun kein Blog schreibt, aber ein Tagebuch, das er veröffentlicht hat. Hätte er vielleicht auch gleich bloggen können, obwohl die in der DDR ja damals noch nicht mal Blogs hatten. (Ja, ich weiß, der Westen auch nicht, aber darf man doch mal so sagen.)
Jedenfalls kamen die Blogger, hörten der Einführung zur Ausstellung und Manfred Krug zu, griffen ein paar Häppchen und ein Glas Wein ab, schauten sich die Ausstellung an. Und fanden da zum Beispiel auf den Teppichfliesen der Schau auch Bloggerzitate. Wie das von Frau Gaga, die hier in ihren aufreizenden Netzstrümpfen vor ihrem Blogeintrag posiert.
Gaga wusste nun schon, weil die Ausstellung ursprünglich in Frankfurt gezeigt wurde, dass und wo sie verewigt ist (gleich zwei mal, wenn ich mich recht erinnere). Herr Kid war auch da und fand auch seine Fliese (das habe ich aber nicht fotografiert, weil
Dennoch aber gar nicht so wenige. Neben den schon erwähnten Gaga und Kid 37 sah ich - in no peculiar order - Frau Saoirse, Frau Wortschnittchen, Frau Modeste,
Übrigens fiel mir noch auf, dass eine Not der Blogger schon in die Lange-vor-dem-Computer-und-dem-Internet-geschweige-denn-Blogs-Zeit zurückreicht. Siehe Franz Kafka:
Nachtrag: Das Ereignis bei Modeste, bei Gaga, bei Kid37.)
40something - 20. Mär, 13:21
8 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks - 4298 mal gelesen
kaltmamsell - 20. Mär, 14:13
Wie rührend, der Kafka-Teppich: Damals schrieb man "argh" noch ohne H.
Habe sehr an euch gedacht, wäre so gern dabei gewesen.
Habe sehr an euch gedacht, wäre so gern dabei gewesen.
40something - 20. Mär, 14:41
Hm. Ich glaube, Kafka dachte weniger an das Comic-geprägte argh im Sinne von örgs. Sondern eher an arg im Sinne von schlimm...
(Ja. Wäre nett gewesen.)
(Ja. Wäre nett gewesen.)
saoirse - 20. Mär, 16:57
ganz arg komisch
ich habe auch zuerst an "argh" gedacht. kann man mal sehen.
g a g a - 20. Mär, 19:58
Bist du sicher, dass du Nanou gesehen hast? Ich glaube, das hast du nur geträumt. Die hätte ich nämlich erkannt. Und sie hat sich noch bei mir entschuldigt und uns einen schönen Abend gewünscht. Ah! Ich weiß: du meinst Anousch!. Beiden haben ein nou drin!
Anousch O. - 21. Mär, 00:01
Es hat mich jedenfalls außerordentlich gefreut, Sie kennengelernt und mit Ihnen fachmännisch über Wassersport gesprochen zu haben.
40something - 21. Mär, 00:47
Das ist mir jetzt unglaublich peinlich. Und ich hoffe, die Dame, die ich gestern kennen zu lernen die Ehre hatte, die Dame, die gar nicht da war, und die Dame, die das gemerkt hat, sehen mir das nach... wird sofort berichtigt.
Anousch: Es hat mich auch außerordentlich gefreut. Und ich hoffe, wir setzen das bei Gelegenheit fort und ich habe die Möglichkeit, Sie davon zu überzeugen, dass halbstarre Boote gegenüber purer Luft gewisse Vorteile haben...
Anousch: Es hat mich auch außerordentlich gefreut. Und ich hoffe, wir setzen das bei Gelegenheit fort und ich habe die Möglichkeit, Sie davon zu überzeugen, dass halbstarre Boote gegenüber purer Luft gewisse Vorteile haben...
Anousch O. - 23. Mär, 18:14
Aber nein, lieber 40something, es gibt gar keinen Grund, die kleine lautmalerische Verwechslung nachzusehen. Schließlich ist Nanou eine liebe Vertraute, über deren Erscheinen ich mich gefreut hätte.
Und was die Boote betrifft, so werden Sie einiges an Überzeugungsarbeit leisten müssen...;-)
Und was die Boote betrifft, so werden Sie einiges an Überzeugungsarbeit leisten müssen...;-)
Modeste - 22. Mär, 14:10
Schön, dieser allmählich sanfter, weicher werdende Abend: Wie ein auslaufender Hügelzug. Und ein wirklich großartiges Gebäude.
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