Mein erster Hurrikan!
Vorweg: Ich habe ueberlebt. Und es war nicht nur mein erster Hurrikan, sondern auch der erste fuer die Kanarischen Inseln (was wahrscheinlich einiges ueber den Klimawandel aussagt).
Dabei klang es am vergangenen Montagnachmittag zuenaechst wie ein Scherz. Die Kinder wurden aus der Schule nach Hause geschickt, im Kindergarten kreuzte die Polizei auf, um die Kleinen zu ihren Eltern zu schicken. "Unterbrechen Sie die Strom-, Gas- und Wasserleitungen", mahnte das Inselradio, das noch schnell den "Alerta Roja", die Alarmstufe Rot ausrief.
Wir raeumten alles weg, was nicht festgeschraubt und -genagelt war, und warteten. Und warteten. Nichts. Checkten noch mal, ob genuegend Kerzen vorraetig waren. Und fingen mit den ersten Witzen an. Wahrscheinlich braucht die Verwaltung der Kanaren nur neues Geld von der EU fuer neue Krankenwagen und macht deswegen so ein Gedoens.
Abends um elf war die Temperatur im Vergleich zum Nachmittag um sechs Grad gestiegen. 21 Grad Lufttemperatur um Mitternacht. Merkwuerdig.
Auf dem Flachdach der Finca ein Blick nach Suedwesten, die Richtung, aus der der Sturm kommen sollte. Ploetzlich eine Boe, die mich fast von den Beinen haut. Und ein dunkler Schatten, der durch die Luft wirbelt.
Instinktiv lasse ich mich zu Boden fallen und schaue ueber die Dachkante. Der dunkle Schatten ist das Blechdach der Veranda des Nachbarn. Die messerscharfe Kante ist an der grossen Palme vor dem Haus haengen geblieben. Und die Boen nehmen nicht nur an Geschwindigkeit zu. Das Heulen des Windes steigert sich ununterbrochen.
Die naechsten fuenf Stunden verbringen wir hinter den meterdicken Mauern der alten Finca, sind dankbar fuer die hoelzernen Schlaglaeden, die wir nur kurz oeffen, um einen Blick hinaus zu werfen. Immer wieder prasselt es, wenn der Sturm kleine Steine gegen die Hauswand schleudert. Strom, Telefon und Handynetz haben sich schon vor Stunden verabschiedet.
In den fruehen Morgenstunden ebbt der Hurrikan ab. Der Schock kommt beim Blick in den Garten> Die Palmen stehen noch. Alle anderen Baeume sind nicht mehr, wurden mitsamt den Wurzeln herausgerissen und ueber das Gelaende getrieben. Das Blechdach, das zunaechst an der Palme haengengeblieben war, hat die Heckscheibe meines Mietwagens durchschlagen und sich dann auf den weiteren Weg quer durch den Garten gemacht.
Auch einen Tag spaeter haben wir weder Strom noch Telefon noch Handyverbindung. Aber sind verdammt froh, dass es uns nicht schlimmer getroffen hat. In der Region, in der wir uns aufhielten, zog der Tropensturm "Delta" mit nur 150 km/h Windgeschwindigkeit durch. In den Nachbarorten sind ganze Hauswaende eingedrueckt; Hohlblocksteine nur noch als Verkehrshindernis zu gebrauchen.
Die Lokalzeitung hat am uebernaechsten Tag wenig Trost anzubieten:
Es wird mehr Deltas geben.
Dabei klang es am vergangenen Montagnachmittag zuenaechst wie ein Scherz. Die Kinder wurden aus der Schule nach Hause geschickt, im Kindergarten kreuzte die Polizei auf, um die Kleinen zu ihren Eltern zu schicken. "Unterbrechen Sie die Strom-, Gas- und Wasserleitungen", mahnte das Inselradio, das noch schnell den "Alerta Roja", die Alarmstufe Rot ausrief.
Wir raeumten alles weg, was nicht festgeschraubt und -genagelt war, und warteten. Und warteten. Nichts. Checkten noch mal, ob genuegend Kerzen vorraetig waren. Und fingen mit den ersten Witzen an. Wahrscheinlich braucht die Verwaltung der Kanaren nur neues Geld von der EU fuer neue Krankenwagen und macht deswegen so ein Gedoens.
Abends um elf war die Temperatur im Vergleich zum Nachmittag um sechs Grad gestiegen. 21 Grad Lufttemperatur um Mitternacht. Merkwuerdig.
Auf dem Flachdach der Finca ein Blick nach Suedwesten, die Richtung, aus der der Sturm kommen sollte. Ploetzlich eine Boe, die mich fast von den Beinen haut. Und ein dunkler Schatten, der durch die Luft wirbelt.
Instinktiv lasse ich mich zu Boden fallen und schaue ueber die Dachkante. Der dunkle Schatten ist das Blechdach der Veranda des Nachbarn. Die messerscharfe Kante ist an der grossen Palme vor dem Haus haengen geblieben. Und die Boen nehmen nicht nur an Geschwindigkeit zu. Das Heulen des Windes steigert sich ununterbrochen.
Die naechsten fuenf Stunden verbringen wir hinter den meterdicken Mauern der alten Finca, sind dankbar fuer die hoelzernen Schlaglaeden, die wir nur kurz oeffen, um einen Blick hinaus zu werfen. Immer wieder prasselt es, wenn der Sturm kleine Steine gegen die Hauswand schleudert. Strom, Telefon und Handynetz haben sich schon vor Stunden verabschiedet.
In den fruehen Morgenstunden ebbt der Hurrikan ab. Der Schock kommt beim Blick in den Garten> Die Palmen stehen noch. Alle anderen Baeume sind nicht mehr, wurden mitsamt den Wurzeln herausgerissen und ueber das Gelaende getrieben. Das Blechdach, das zunaechst an der Palme haengengeblieben war, hat die Heckscheibe meines Mietwagens durchschlagen und sich dann auf den weiteren Weg quer durch den Garten gemacht.
Auch einen Tag spaeter haben wir weder Strom noch Telefon noch Handyverbindung. Aber sind verdammt froh, dass es uns nicht schlimmer getroffen hat. In der Region, in der wir uns aufhielten, zog der Tropensturm "Delta" mit nur 150 km/h Windgeschwindigkeit durch. In den Nachbarorten sind ganze Hauswaende eingedrueckt; Hohlblocksteine nur noch als Verkehrshindernis zu gebrauchen.
Die Lokalzeitung hat am uebernaechsten Tag wenig Trost anzubieten:
Es wird mehr Deltas geben.
40something - 1. Dez, 14:32
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