Heimliche Leidenschaft
Digital Lifestyle? Nichts wirklich neues für mich. Schon für Berufsanfänger 20something war 1981 ein Computer das Arbeitsgerät, ziemlich exotisch damals. Während meines Zivildienstes hab‘ ich den Sekretärinnen meiner Dienststelle den Umgang mit ihrem PC beigebracht, Mitte der 80-er reiste ich mit einem Laptop durch die Gegend, und niemand konnte etwas mit dem Begriff anfangen. Ohne zwei Handys gehe ich heute selten aus dem Haus, ein Arbeitsplatz ohne Internetzugang ist indiskutabel, und auf die Frage einer Bekannten „wozu brauchst Du eigentlich auch noch zu Hause einen Computer?“, hab‘ ich keine wirkliche Antwort. Zumal ich mit einem zu Hause nicht auskäme.
Ach. Wenn Kollegen und Freunde wüssten, wo meine heimliche Leidenschaft liegt. Während sie noch sinnieren, ob ich eher early adopter oder doch fast follower bin, arrangiere ich auf dem heimischen Schreibtisch die Bleistifte in verschiedenen Härtegraden, vergesse fast nie, das Moleskine-Buch auch für kurze Reisen einzupacken, liebe Notizen auf richtigem, anfassbaren Papier.
Wie verblüfft war eine gern gesehe Dame neulich, als ich ihr Zeitungsausschnitte (Ausschnitte! Papier! Aus einer richtigen Zeitung, nicht der gemailte Link der Online-Ausgabe!) zuschickte und den Brief mit einer Schreibmaschine adressierte. Zwei der mechanischen Dinger stehen seit Jahrzehnten unter meinem Schreibtisch. Man weiss ja nie.
Mir scheint: Einer der Rohstoffe meines Lebens ist - Papier. Nicht nur Papier, dass ich beschreiben, bekritzeln, mit sinnigen Gedanken wie banalen Supermarkt-Einkaufslisten füllen kann. Sondern vor allem Papier jeglicher Form, jeglichen Formats, mit Informationen, die ich ganz bestimmt eines Tages brauchen kann. Zeitungsseiten, Ausschnitte, Notizen. vor allem aber: Ausdrucke.
Wenig hat in den vergangenen Jahrzehnten meine Papierberge in Haus und Büro mehr anschwellen lassen als die steigende Geschwindigkeit der Drucker. Studien, Artikel, Aufsätze, simple Webseiten: Auf Papier hab‘ ich sie immer noch am liebsten. Nicht nur die 300-Seiten-Ausarbeitung eines amerikanischen Think Tanks, die ich am Bildschirm bestimmt nie lesen würde. Auch eine interessante Geschichte aus einem Newsletter drucke ich lieber schnell mal aus. Kann ich ja dann irgendwann in Ruhe lesen. Und sei es auf dem Klo.
Da gilt ganz besonders der Spruch, dessen Urheber ich leider nicht kenne: Eher wird das papierlose Klo Wirklichkeit als das papierlose Büro.
Ja, bitte. Damit ich den Spruch nicht vergesse, sollte ich ihn mir aufschreiben. Auf einen Zettel.
(Ach ja, deswegen mag ich ja auch Webseiten wie Pocketmod, danke an m für den Tipp. Oder DIYPlanner - wer noch mehr solche Juwelen kennt, könnte mir das bitte mitteilen...)
Ach. Wenn Kollegen und Freunde wüssten, wo meine heimliche Leidenschaft liegt. Während sie noch sinnieren, ob ich eher early adopter oder doch fast follower bin, arrangiere ich auf dem heimischen Schreibtisch die Bleistifte in verschiedenen Härtegraden, vergesse fast nie, das Moleskine-Buch auch für kurze Reisen einzupacken, liebe Notizen auf richtigem, anfassbaren Papier.
Wie verblüfft war eine gern gesehe Dame neulich, als ich ihr Zeitungsausschnitte (Ausschnitte! Papier! Aus einer richtigen Zeitung, nicht der gemailte Link der Online-Ausgabe!) zuschickte und den Brief mit einer Schreibmaschine adressierte. Zwei der mechanischen Dinger stehen seit Jahrzehnten unter meinem Schreibtisch. Man weiss ja nie.
Mir scheint: Einer der Rohstoffe meines Lebens ist - Papier. Nicht nur Papier, dass ich beschreiben, bekritzeln, mit sinnigen Gedanken wie banalen Supermarkt-Einkaufslisten füllen kann. Sondern vor allem Papier jeglicher Form, jeglichen Formats, mit Informationen, die ich ganz bestimmt eines Tages brauchen kann. Zeitungsseiten, Ausschnitte, Notizen. vor allem aber: Ausdrucke.
Wenig hat in den vergangenen Jahrzehnten meine Papierberge in Haus und Büro mehr anschwellen lassen als die steigende Geschwindigkeit der Drucker. Studien, Artikel, Aufsätze, simple Webseiten: Auf Papier hab‘ ich sie immer noch am liebsten. Nicht nur die 300-Seiten-Ausarbeitung eines amerikanischen Think Tanks, die ich am Bildschirm bestimmt nie lesen würde. Auch eine interessante Geschichte aus einem Newsletter drucke ich lieber schnell mal aus. Kann ich ja dann irgendwann in Ruhe lesen. Und sei es auf dem Klo.
Da gilt ganz besonders der Spruch, dessen Urheber ich leider nicht kenne: Eher wird das papierlose Klo Wirklichkeit als das papierlose Büro.
Ja, bitte. Damit ich den Spruch nicht vergesse, sollte ich ihn mir aufschreiben. Auf einen Zettel.
(Ach ja, deswegen mag ich ja auch Webseiten wie Pocketmod, danke an m für den Tipp. Oder DIYPlanner - wer noch mehr solche Juwelen kennt, könnte mir das bitte mitteilen...)
40something - 11. Sep, 21:58
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks - 430 mal gelesen
saoirse - 12. Sep, 00:57
d'accord, kann ich da nur sagen. ich gehöre ja zu den leuten, die sogar skrupel haben, telefonbücher ins altpapier zu werfen (eine leidenschaft, die sich schon vor jahren des öfteren bezahlt gemacht hat, da es im zuge der werbungsüberflutung einige leute gab, die zwar nicht umgezogen sind und sich auch keine neuen telefonnummern geholt haben, aber die einträge aus dem magentafarbenen drecksschinken streichen lassen haben).
ich bin ja erklärtermaßen ein messie, und zu den dingen, von denen ich mich am schwersten trenne, gehört auf jeden fall papier.heute noch gestern habe ich versucht, mein zimmer aufzuräumen, und es fiel mir wesentlich leichter, sonnenverfärbte leere DIN-A4umweltblätter dem altpapier zu überantworten [ökogewissen on: die man sicherlich noch zu schmierpapier hätte verarbeiten können] als irgendetwas, was auch nur ein leises anzeichen von beschriftung hatte.
ich bin ja erklärtermaßen ein messie, und zu den dingen, von denen ich mich am schwersten trenne, gehört auf jeden fall papier.
ZeitenReise - 12. Sep, 08:50
Notizen, Timer und schöne Bücher
Zuerst möchte ich "Mr. M" unbekannterweise danken. Die beiden Links in Deinem Beitrag sind wirklich sehr sehr interessant. Vielen Dank dafür!
Und dann natürlich dieser Artikel! Ich dachte eigentlich, ich wäre einer von extrem wenigen Mitmenschen, die dem Papier auf diese Art und Weise verfallen sind. Offenbar gibt es aber doch noch mehr davon. Auch bei mir ist es das Arbeiten mit Computern; ich kann nur vollkommen unterstützen, was Du mit dem sogenannten "Digital Lifestyle" andeutest. Ich schalte morgens als erstes meine gesammelten Gerätschaften ein und schaue, was an News angekommen ist bzw. was man schnell beantwoten muss. Abends schalte dieselbigen Gerätschaften als letztes vor dem Zubettgehen aus. Ich habe über die letzten gut zwanzig Jahre auch festgestellt, dass meine Vorliebe für das greifbare Papier, schönes Briefpapier, ein schön gemachtes Buch, sich gut anfühlende Schreibgeräte (ich benutze leidenschaftlich gerne meinen Füllfederhalter), das wohlige Gefühl, was sich einstellt, wenn man etwas aufschreibt, sich immer noch weiter steigert. Ich schreibe eine Idee immer noch am liebsten und zuallererst auf einen Zettel auf. Das ist einfach die kürzeste Verbindung zwischen der Idee in meinem Kopf und der Umsetzung. Ich würde sagen, dass mein digitales Leben und mein Leben mit Papier, Schreibgeräten etc. sich auf wunderbare und sinnliche Weise ergänzen. Das eine wäre ohne das andere unvollkommen und ich könnte das eine nicht ohne das andere leben. Manchmal wird sogar meine Lebensgefährtin ein wenig eifersüchtig, wenn sie mich anschaut und sieht und spürt, wie ich diese Symbiose leben darf, denn darin bin ich mir vollkommen sicher. Es ist ein Geschenk, dass ich so leben und arbeiten darf.
Am Ende bleibt mir nur, Dir nocheinmal zutiefst für Deinen Beitrag zu danken. Ich grüsse einen "Bruder im Geiste" und wünsche Dir noch viel Spass beim Wandeln zwischen digitalen Welten und dem sinnlichen Umgang mit Papier ..
Und dann natürlich dieser Artikel! Ich dachte eigentlich, ich wäre einer von extrem wenigen Mitmenschen, die dem Papier auf diese Art und Weise verfallen sind. Offenbar gibt es aber doch noch mehr davon. Auch bei mir ist es das Arbeiten mit Computern; ich kann nur vollkommen unterstützen, was Du mit dem sogenannten "Digital Lifestyle" andeutest. Ich schalte morgens als erstes meine gesammelten Gerätschaften ein und schaue, was an News angekommen ist bzw. was man schnell beantwoten muss. Abends schalte dieselbigen Gerätschaften als letztes vor dem Zubettgehen aus. Ich habe über die letzten gut zwanzig Jahre auch festgestellt, dass meine Vorliebe für das greifbare Papier, schönes Briefpapier, ein schön gemachtes Buch, sich gut anfühlende Schreibgeräte (ich benutze leidenschaftlich gerne meinen Füllfederhalter), das wohlige Gefühl, was sich einstellt, wenn man etwas aufschreibt, sich immer noch weiter steigert. Ich schreibe eine Idee immer noch am liebsten und zuallererst auf einen Zettel auf. Das ist einfach die kürzeste Verbindung zwischen der Idee in meinem Kopf und der Umsetzung. Ich würde sagen, dass mein digitales Leben und mein Leben mit Papier, Schreibgeräten etc. sich auf wunderbare und sinnliche Weise ergänzen. Das eine wäre ohne das andere unvollkommen und ich könnte das eine nicht ohne das andere leben. Manchmal wird sogar meine Lebensgefährtin ein wenig eifersüchtig, wenn sie mich anschaut und sieht und spürt, wie ich diese Symbiose leben darf, denn darin bin ich mir vollkommen sicher. Es ist ein Geschenk, dass ich so leben und arbeiten darf.
Am Ende bleibt mir nur, Dir nocheinmal zutiefst für Deinen Beitrag zu danken. Ich grüsse einen "Bruder im Geiste" und wünsche Dir noch viel Spass beim Wandeln zwischen digitalen Welten und dem sinnlichen Umgang mit Papier ..
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