DDR: Nicht spülmaschinenfest
Rechzeitig zum 15. Tag der Deutschen Einheit übermorgen ist mir wieder klar geworden, warum die DDR untergehen musste.
Ichbesaßbesitze ein wunderbares Glas, an das ich nur durch Trickserei kam. Saß ich doch im Frühjahr 1991 in einem Hotel in Graal-Müritz, das erkennbar zuvor ein Objekt gewesen war. Pförtnerhäuschen mit - bereits demontierter - Schranke. Eigenes Heizkraftwerk. Ein Schwimmbad von fast olympischen Ausmaßen. Und ein eigener Strandabschnitt, zu den Seiten nicht mit fiesen Verbotsschildern, sondern mit Stacheldraht abgeriegelt.
Nach dem Abendessen gepflegtes Saufen in der Bar (die fürchterlich billig erschien, bis mir klar wurde, dass die Spirituosenpreise für 1 cl galten und ich natürlich immer 2 cl im Glas hatte). Und noch mehr gepflegtes Trinken. Zwischendurch immer der Versuch, dem Mädel hinter der Theke zu entlocken, was für ein Objekt dieses nunmehr zum Hotel mutierte Gebäude denn damals gewesen sein mochte. Komischerweise schien niemand länger als ein paar Monate da zu arbeiten. Niemand konnte sich erinnern, was vor dem Hotel sich an dieser wunderbaren Lage am Ostseestrand befunden hatte.
Irgendwann lohnte sich der Anschlag auf meine Leber. Oh, meinte die aparte Norddeutsche hinter dem Tresen, jetzt muss ich Ihnen leider ein altes Glas geben. Schon stand es vor mir, mit hübschem weißen Aufdruck und dem Schriftzug Kur- und Erholungsheim des FDGB-Bundesvorstandes.
Super. Hier hatte einst Harry Tisch gesessen und genau so gesoffen wie ich.
Das Glas musste ich haben. Nein, bedauerte die Dame hinter dem Tresen, das kann ich Ihnen nicht geben. Und wenn ich es fallen lasse? Sehen Sie, wie dumm, jetzt ist es hingefallen und kaputt. Und schon steckte das Glas in meiner Jackentasche. (Ausgetrunken hab ich's natürlich vorher.)
Jetzt, gut 14 Jahre später, stelle ich fest: Es war ein Fehler, das Glas in die 'Spülmaschine zu stecken. Von der Aufschrift ist nix mehr zu sehen. Glaubt mir jetzt keiner mehr.
Selbst der FDGB-Bundesvorstand hatte keine spülmaschinenfesten Gläser. Kein Wunder, dass das alles den Bach runtergegangen ist.
Ich
Nach dem Abendessen gepflegtes Saufen in der Bar (die fürchterlich billig erschien, bis mir klar wurde, dass die Spirituosenpreise für 1 cl galten und ich natürlich immer 2 cl im Glas hatte). Und noch mehr gepflegtes Trinken. Zwischendurch immer der Versuch, dem Mädel hinter der Theke zu entlocken, was für ein Objekt dieses nunmehr zum Hotel mutierte Gebäude denn damals gewesen sein mochte. Komischerweise schien niemand länger als ein paar Monate da zu arbeiten. Niemand konnte sich erinnern, was vor dem Hotel sich an dieser wunderbaren Lage am Ostseestrand befunden hatte.
Irgendwann lohnte sich der Anschlag auf meine Leber. Oh, meinte die aparte Norddeutsche hinter dem Tresen, jetzt muss ich Ihnen leider ein altes Glas geben. Schon stand es vor mir, mit hübschem weißen Aufdruck und dem Schriftzug Kur- und Erholungsheim des FDGB-Bundesvorstandes.
Super. Hier hatte einst Harry Tisch gesessen und genau so gesoffen wie ich.
Das Glas musste ich haben. Nein, bedauerte die Dame hinter dem Tresen, das kann ich Ihnen nicht geben. Und wenn ich es fallen lasse? Sehen Sie, wie dumm, jetzt ist es hingefallen und kaputt. Und schon steckte das Glas in meiner Jackentasche. (Ausgetrunken hab ich's natürlich vorher.)
Jetzt, gut 14 Jahre später, stelle ich fest: Es war ein Fehler, das Glas in die 'Spülmaschine zu stecken. Von der Aufschrift ist nix mehr zu sehen. Glaubt mir jetzt keiner mehr.
Selbst der FDGB-Bundesvorstand hatte keine spülmaschinenfesten Gläser. Kein Wunder, dass das alles den Bach runtergegangen ist.
40something - 1. Okt, 19:03
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