18
Jan
2006

Kauziger Tropenarzt...

Volker Lechtenbrink war mal der, der Kris Kristofferson ins Deutsche gebracht hat.

Jetzt muss darf sich der einstige Silberzungenteufel als kauziger Tropenarzt in der neuen ZDF-Serie M.E.T.R.O. bewähren.

Karrieren gibt's...

Schwankende Stufen der Verzweiflung

Mit gewissen Berliner Stadtteilen, die ihre Bewohnerinnen gerne auch mal als Slum bezeichnen, ist meine bürgerliche Wohngegend des alten West-Berlin in keiner Weise zu vergleichen. Mental eher den Wilmersdorfer Witwen zugeneigt, wie schon die hohe Dichte an Friseursalons zeigt, gleichwohl Wilsmersdorf nicht zugehörig, ist hier eigentlich alles in seinem guten, bürgerlichen Rahmen, bis hin zu den Eckkneipen. Und dem Mangel an Läden des täglichen Bedarfs.

Und doch zeigen sich auch hier erste Anzeichen des Verfalls. Nun gut, der Friseursalon bei mir an der Ecke hat in den Jahren, die ich hier wohne, schon so viele Besitzerinnenwechsel erfahren, dass ich mit dem Zählen schon längst aufgehört habe (und auch nicht mehr hingehe, weil dort gutbürgerlich selbst mein Fallschirmjäger-Haarschnitt eine aufwändige Aktion ist, wenn auch ohne das chichi, das in einem Mitte-Laden dazugehören würde). Aber das war wohl schon immer so und wird auch immer so bleiben.

Das könnte die liebenswerte Anomalie sein. Wenn nicht zunehmend die Zu Vermieten-Schilder an jedem leeren Ladenlokal immer länger hängen blieben. Oder die Cocktail/Mexikaner/Steakhaus-Kneipe drei Straßen weiter nicht ebenfalls im Dreivierteljahrestakt Inhaber, Ausstattung und Namen änderte. Oder selbst ein Sonnenstudio (!) auszieht und mehr als ein Jahr keinen Nachmieter findet. Und der Nachfolgeladen sich auch kein ganzes Jahr hält. Das die Straßen zunehmend verdreckt sind, ist angesichts der Mischung aus ganz, ganz leisem Verfall und der mit Wilmersdorfer Witwenmentalität einhergehenden exzessiven Hundehaltung da auch nur folgerichtig. Merkwürdigerweise ist auch der Graffiti-Befall der nahen U-Bahn-Station weit höher – und abstoßender – als bei den meisten Stationen in so genannten sozialen Brennpunkten. Das einzige, was noch an gute Zeiten erinnert, ist die Höhe meiner Miete.

Ein Viertel auf dem Weg nach unten? Ich war da, trotz allem, noch ein wenig unsicher. Bis heute morgen. Neben dem besagten Friseursalon hat ein Laden für alles aufgemacht, so ein schummeriges, mit Sperrmüllregalen und Second-Hand-Ladeneinrichtung vollgestelltes Gemenge, das auf einem großen handgemalten Schild was von Kaufhaus und Geschenkartikel fabuliert. So mit Billigspielzeug made in China und so genannten Schreibwaren, die nichts anderes sind als geschmacklos aufgemachte Notizblocks für Leute, die eigentlich nichts zu notieren haben. Wo man nur den Klebestift kriegt in den Notfällen, in denen man dringend einen braucht und einzukaufen vergessen hat (möglichst nie). (Noch bieten sie keinen e*b*a*y-Service an, diese Last-Exit-Hartz-IV-Rettungsringe, wo Mutter und Vater ohne jegliche Computerkenntnisse einen P*owerseller-Kurs mitgemacht haben und nun darauf hoffen, gewinnbringend den Schrott von den Dachböden des Viertels im wahnsinnig weltweiten Web verkaufen zu können. Ist aber wohl auch nur eine Frage der Zeit.)

Normalerweise gehen solche Läden irgendwann von selbst ein und werden durch was ähnliches, vielleicht ein Rufen Sie billig in Ghana an-Geschäft ersetzt. Aber es gibt ja einen Rest von bürgerlichem Anstand. Und zu dem gehört der Hilfeschrei. Oder wie sonst soll ich das neue Plakat auf dem Aufsteller vor der Tür deuten?

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