12
Apr
2005

Manchmal stehe ich da...

... oder besser sitze, irgendwo in einem Internet-Cafe, die Uhr laeuft, und ich schaue unter Zeitdruck mal all meine Lieblingsblogs durch, so es sie noch gibt..

Und da gibt es manchmal einfach ne Ohrfeige. Dass jemand darueber sinniert, dass ich doch gar nicht so ein bad boy bin, trotz meiner Bekenntnisse zu Ehefrau und Liebhaberin gleichzeitig, laesst mich eher grinsen. Zumal ich hoffentlich an dieser Stelle das Bild des verfetteten Opas losgeworden bin...

Auch dass ich als "aelterer Mann" angesehen werde mit 40something ist in Ordnung.

Wenn mich dann jemand "alter Mann" nennt, tut es weh.
Und wenn ich den Eindruck habe, dass diese Bezeichung mindestens aus gleichgueltigkeit, vielleicht aber auch bewusst kam, um so mehr.

Auch eine virtuelle Realitaet spuert eine Ohrfeige...

8
Apr
2005

Liebe Katholiken und Osteuropäer,

es ist mir fast schon peinlich.

Immer landet ihr auch auf meiner Seite mit dieser Geschichte, wenn ihr nach einer aktuellen L*ve-Übertragung aus dem V**tik*n sucht...

(Sonst hatte ich ja nie Zugriffe aus Polen, Tschechien, Ungarn...)

Nein, leider. Hier nicht.

(Aber das lässt mich wieder über meine Klickzahlen nachdenken. Wo ich doch lieber Leser als Klicker hätte. So ist das Leben.)

Umgangsformen

Gestern abend war ich da und hab' lauter nette Leute kennengelernt; Wortschnittchen und Modeste und Chile und die beiden Dons sowieso und dann auch noch Frau Fragmente und Frau Engl und bestimmt waren da noch mehr die wo bloggen die ich aber nich weiss.

Und dann rede ich mit Frau Fragmente und Frau Engl und da siezt mich die Frau Fragmente dauernd und dann sag' ich Du warum siezt Du mich und dann sagt sie das machen wir so und Du bist der Ältere und die sagen wenn Du Du sagst.

Tja. Da stehe ich mit meiner Post-68-er-Sozialisation (für die 68-er war ich ja nun wieder zu jung) und erinnere mich dran, dass man alle geduzt hat, die man als Eltern in der Kita traf und überhaupt. Und dass jetzt eine Generation da am Bloggen ist die sich schon wieder von uns alten Säcken abgrenzt indem sie erst mal alle siezt. Oder erst mal alle Älteren siezt? Oder wie? Jedenfalls ganz schön verwirrend. (Dabei hatte ich von den vorzüglichen und so preisgünstigen Gin Tonic im Spreeblick erst einen einzigen getrunken.)

Ach ja, Frl. Modeste sagte dann das einzig passende in der Situation: Die Dame bestimmt die Nähe. Danke schön. Das klärt.

Jetzt warte ich darauf, dass die Damen mir das Du antragen...

6
Apr
2005

Erinnerungen: The Final Cut

"Es wird nicht lange weh tun", sagte der freundliche ältere Urologe.
Dann nahm er die aufgezogene Spritze und stach zu. Ein wahnsinniger Schmerz.
Da, wo ­ wie ich damals glaubte, inzwischen weiss ich es besser ­ es einem
Mann am meisten weh tut. "Und eine zweite Spritze." Wieder verkrampfte ich
mich.

Während ich wartete, dass es besser wurde, dachte ich darüber nach, wann ich
das Wort zum ersten Mal gehört hatte. Ich war gerade 18, lag wegen eines
kleinen Eingriffs im Krankenhaus und wartete auf meine Operation, als die
Schwester hereinkam. "Sind Sie die Vasektomie?" Ehe ich darüber nachdachte,
was sie wohl meinte, hatte ich schon verneint.

Wahrscheinlich wäre mein Leben anders verlaufen, wenn ich damals ja gesagt
hätte.

Eine Tochter und 13 Jahre später wusste ich, was der medizinische Begriff
bedeutete. Und suchte verzweifelt einem Arzt, dem ich klar machen konnte:
Ich bin noch jung, ja. Und ich könnte noch viele Kinder wollen, ja. Aber ich
bin mit einem sehr zufrieden. Und meine Lebensgefährtin will keine Kinder.
Nein, ja, ich habe mir das reiflich überlegt, ja, ich weiss, dass das
irreversibel ist.

Bitte schneiden Sie.

Es war dann gar nicht so schlimm. Nachdem der Schmerz nachgelassen hatte.
Den Schnitt wollte ich nicht sehen, wollte schon gar nicht wissen, was da
passierte. Ich hatte mich dafür entschieden, aber mit den Details, bitte
schön, wollte ich nicht konfrontiert werden. Reichte das nicht?

Es reichte. Zwar sah ich ein paar Tage aus, als hätte ich den
einschneidenden Moment nicht in einer mitteleuropäischen Praxis, sondern in
einer Folterkammer der Dritten Welt verbracht. Aber breitbeinig gehen lernt
man ja schnell.

Anschließend war ich so etwas wie ein weißer Rabe. Mit gewisser Verwunderung
registrierten die Frauen in unserem Freundeskreis, zu denen unser Verhältnis
eng genug war, dass wir ihnen davon erzählten, wozu ein Mann einfach bereit
sein kann. Wenn er denn will. Mein Freund, mein Mann, so hätten etliche am
liebsten eingestanden, will das nicht. Und ich nehme die Pille. Obwohl ich
das eigentlich auch gar nicht will. Neid.

Der Gedanke wurde für mich schnell selbstverständlich, den mein Urologe mit
gespieltem Bedauern nach dem ersten Test formulierte: "Leider muss ich Ihnen
mitteilen, dass Sie nicht mehr zeugungsfähig sind." Verblüffend war nur,
dass ich nie einen Mann kennenlernte, der diesen Sch(n)ritt auch gemacht
hatte. Sicher, manche haben es mir nicht erzählt, auch wenn das Thema zur
Sprache kam. Doch ich bin sicher, dass einige insgeheim überzeugt waren,
dass ein solcher Einschnitt in ihre Männlichkeit nicht infrage kam.

Das führte auch zu peinlichen Situationen. Einmal fragte mich ein Bekannter,
ob ich einen guten Urologen wisse. Es gehe um, na ja, Du weißt schon, und
Kinder und überhaupt. Na klar, beruhigte ich ihn. Es tut nur kurz weh, bei
der Spritze. Alles andere ist kein Problem.

Fettnapf. Er suchte das Gegenteil ­ einen Arzt, der dem bislang kinderlosen
Paar zu Nachwuchs verhelfen könne. Treffer. Mit hochrotem Kopf versicherte
ich ihm, Entschuldigung, ein Missverständnis. Nein, tut mir leid, weiß ich
auch nicht.

Das blieb zum Glück ein Einzelfall ­ aber schien mir symptomatisch für das
gewandelte gesellschaftliche Bewusstsein. Während in den 80-er und frühen
90-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein Mann, der Verantwortung für
die Verhütung übernahm, der ­ wenn auch stillschweigenden ­ Sympathie sicher
sein konnte, galt bald das Gegenteil. Seid fruchtbar und mehret euch, und
wer das nicht will, versündigt sich. An den nachfolgenden
(Nicht)Generationen oder an der Rentenkasse oder am Generationenvertrag.
Oder so.

Zum Glück ist es irreversibel.
Und meine Männlichkeit, übrigens, hat es nicht beeinträchtigt.

Blogmich?

Geht da jemand hin, den ich lese und der/die mich liest?

Nur mal so neugierig gefragt...

5
Apr
2005

Im Bürohaus gegenüber

läuft derweil eine schön langsame, heiße Büronummer ab...

(Ärgerlich, dass die Fenster dringend geputzt werden müssten und es auch noch gerade regnet...)

Was dem ganzen einen zusätzlichen Kick gibt, ist der Blick auf die Nachbarbüros, wo ordentlich gearbeitet wird.

So wie rundum das Leben tobt...

bin ich zwischendurch mal froh über ein ruhiges Plätzchen...

The Zipless Fuck (Nicht nur für Kyra)

Nachdem Kyra neulich ihre Probleme mit männlichem Hosenknopf&Reissverschluss schilderte, fiel mir die anhängende Passage ein. Muss so knapp 25 Jahre her sein, dass ich sie gelesen habe, und das Buch hat ca. 15 Umzüge überstanden... Aber lest selbst.

"... The Zipless Fuck was more than a fuck. It was a platonic ideal. Zipless because when you came together zippers fell away like rose petals, underwear blew off in one breath like dandelion fluff. Tongues intertwined and turned liquid. Your whole soul flowed out through your tongue and into the mouth of your lover.

For the true, ultimate zipless A-1 fuck, it was necessary that you never get to know the man very well. I had noticed, for example, how all my infatuations dissolved as soon as I really became friends with a man, became sympathetic to his problems, listened to him kvetch about his wife, or ex-wives, his mother, his children. After that I would like him, perhaps even love him – but without passion. And it was passion that I wanted. I had also learned that a sure way to exorcise an infatuation was to write about someone, to observe his tics and twitches, to anatomize his personality in type. After that he was an insect on a pin, a newspaper clipping laminated in plastic. I might enjoy his company, even admire him at moments, but he no longer had the power to make me wake up trembling in the middle of the night. I no longer dreamed about him. He had a face.

So another condition for the zipless fuck was brevity. And anonymity made it even better.

(...)

Zipless, you see, not because European men have button-flies rather than zipper-flies, and not because the participants are so devastatingly attractive, but because the incident has all the swift compression of a dream and is seemingly free of all remorse and guilt, (...) because there is no rationalizing, because there is no talk at all. The zipless fuck is absolutely pure. It’s free of ulterior motives. There is no power game. The man is not "taking" and the woman is not "giving". (...) The zipless fuck is the purest thing there is. And it is rarer than the unicorn."

(Aus: Erica Jong, "Fear of Flying", New York 1973. Zit. Nach Paperback-Ausgabe November 1974)

4
Apr
2005

Irre Idee bei "Live aus dem Vatikan"

Während die Prozession aus dem Vatikan live über den Bildschirm flimmert, fällt mir auf: Das vorherrschende Rot/Orange der Prozessionierenden sieht beim nachlässigen Blick fast genau so aus wie das Rot/Orange der Insassenanzüge in Guantanamo Bay.

(Falls mein TV hier nicht eine Macke hat).

Bin ich nur bekloppt, oder sieht das noch jemand so?

Fast amtlich: Männer überflüssig!

Ein Blick durch die Montagspresse erbringt alarmierendes:

In etlichen Blättern, von B**D bis SP***EL findet sich die Anzeige einer großen deutschen Programmzeitschrift:
Zwei zärtlich knutschende Blondinen, dazu die Überschrift:

"Irgendwann nimmt man nicht mehr irgendwas."

Wenn schon im publizistischen Mainstream das Lesben-Bild die Männer verdrängt...

... müssten wir uns was einfallen lassen?
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Ein Vierzigirgendwas beschreibt alles Mögliche und scheut auch vor sexuellen Andeutungen nicht zurück. Für das, was nicht öffentlich zu diskutieren ist, ist er dialog- und flirtbereit unter 40something aett ge em ix dott net
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