Ich weiß es doch. Ich weiß es spätestens seit der Weltmeisterschaft: Ich halte nix von Fussball. Die Frauen, an denen mir etwas liegt, haben ein Spektrum zwischen kann man gucken und wehe, ich verpasse ein Spiel.

Deshalb ist's so ärgerlich, dass ich nicht rechtzeitig vor dieser Europameisterschaft daran gedacht habe, auf die Suche zu gehen und meinen Vorzug herauszustellen: Ich muss keine Fussballspiele gucken. Und könnte mich doch derweil der armen Frauen annehmen, die während dieser Zeit von ihren Fussball begeisterten Männern so arg vernachlässigt werden. Selbst in 90 Minuten kann man schön viel spielen...

Doch selbst jetzt ist mir diese Idee nicht von selbst gekommen. Musste mich erstmal meine total vom EM-Virus infizierte Liebhaberin drauf bringen...

Dumm. Zu dumm. Und jetzt ist es wahrscheinlich zu spät.

Bedenkliche Entwicklung: Video killed the Radio Star Twitter führt dazu, dass alle (?) weniger bloggen...

Deshalb wenigstens parallel: Was Sascha Lobo immer im Auge hat, jetzt auch plakatiert:

Es ist keine Zeit zum Bloggen, genau genommen ist es keine Jahreszeit, die man online vor irgendeiner Maschine verbringen sollte (es sei denn, man arbeitet, wofür man ja auch schon viel zu viel Zeit aufwendet.) Nein, es ist die Zeit der Sommerfrische.



Wenn der Kuckuck ruft. Abends die Nachtigall schlägt, die Fledermäuse hoffentlich ein paar Mücken wegschnappen, zudem die Frösche quaken. Natürlich könnte man sich an den Tisch setzen, mitgebrachtes Papier auspacken und so tun, als ob man arbeitet.



Aber wer will das schon?!

Lieber ein Glas gut gekühlten Weißwein (oder auch noch ein Glas, abends, wenn die Sonne langsam weicht, ganz spät wird das ja)



und in den Sonnenuntergang schauen. Hach.

Haben Sie, werter Leser, langsam auch ein ganz kleines bisschen das Gefühl der Spargel-Übersättigung? Nun gut, es kann an meiner Angewohnheit liegen, während der Spargelsaison zumindest an jedem Tag des Wochenendes mindestens 600 Gramm Spargel zu mir zu nehmen. So lange die Saison dauert.

Das Hauptproblem scheint mir allerdings, dass man meist glaubt, Spargeld mit Beilagen auf gleichem Niveau aufhübschen zu müssen. Es kann kein Schnitzel, nein, es muss Wiener Schnitzel sein. Oder als Soße - reicht da nicht zerlassene Butter? Muss es unbedingt Sc. Hollandaise sein?

Für alle, die wie ich nicht genug Spargel bekommen können, aber der traditionellen Beilagendiktatur müde sind, hier ein Tipp:

Spargel rustikal (für eine Person)
Bratkartoffeln nach Geschmack anbraten.
Spiegeleier, je nach Hunger ein bis zwei, sunny side up braten.
ca. 600g Spargel schälen, kochen und mit Bratkartoffeln und Spiegelei servieren.
Dazu ein Bier. Aus der Flasche.

Guten Appetit!

... hat es nach einem 14-Stunden-Arbeitstag doch noch für den Biergarten gereicht. Ein ganz, ganz klitzekleines bisschen ist das Leben manchmal nicht ganz so ungerecht...