Unterwegs, irgendwo

Es steht mir nicht zu, über das Leben in einer Kleinststadt zu urteilen. Was weiss ich schon von den Reizen, die ein überschaubares Ortsbild, klare Strukturen, ein geordnetes Leben zwischen Job und Stammtisch, vielleicht auch zwischen Verein und eigenem Garten, zu bieten haben.
Ich weiss aber, dass ich großes Glück hatte, nicht als Durchreisender allzu oft in einem dieser Orte zu stranden. Wo weit vor Einsetzen der Dämmerung die Bürgersteige hochgeklappt scheinen, die so genannten Fußgängerzonen als die öden, unbelebten Plätze erscheinen, als die sie wohl angelegt wurden. Wo ich als Fremder im örtlichen Gasthof nur ein Fremdkörper bin und der kahle Raum, den man mir für kleines Geld für die Nacht zugewiesen hat, selbst mit zahllosen Fernsehkanälen nicht attraktiver wird.
Vielleicht liegt es daran, dass ich das bleierne dazwischen nicht mag. Brausende Großstadt oder möglichst abgelegen, beides sehr gerne zu seiner Zeit. Aber das, wo ich mich auch gleich als nicht dazugehörig fühle, wenn ich da nicht hingehöre, dass macht mich einsam.
40something - 9. Mai, 15:34
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zeichensatz - 14. Mai, 17:04
Seien Sie mal froh, daß Sie nicht an solch einem Ort aufgewachsen sind. Die geringe Anzahl jugendlicher Selbsttötungen verwundert jeden, der das überlebte.
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