Don't smoke and drive
Scheint gerade in zu sein, ein Rauchverbot am Steuer zu fordern. Einige Naivlinge sind sogar der - lobenswerten! - Meinung, es gehe nur darum, Kinder vor dem Rauch in der engen Blechkiste zu schützen.
Von wegen.
Mein Automobilclub (ha! den darf ich verlinken, jedenfalls ist mir im Gegensatz zu dem nichts Gegenteiliges bekannt) hat in seiner schicken Mitgliederzeitschrift mal eine Umfrage gestartet: soll Rauchen am Steuer verboten werden? Wohlgemerkt: von Kindern war nicht die Rede.
Das Ergebnis:
64,4 Prozent der Antwortenden waren FÜR ein Rauchverbot
23,2 Prozent waren dagegen
12,4 Prozent fänden es zwar nett, nikotinfrei zu fahren, halten ein Verbot aber nicht für sinnvoll und/oder nicht durchsetzbar.
Daraufhin erst mal hingesetzt, durchgeatmet und eine Zigarette angesteckt.
Also. Bei einer - wohl ganz offensichtlich nicht repräsentativen! - Umfrage sind knapp zwei Drittel dafür, mir bei Strafandrohung (auch ein Bußgeld wäre eine solche) zu verbieten, dass ich mir eine Zigarette anstecke, wenn ich alleine im Auto sitze.
Was geht eigentlich in diesem Land vor sich?
Wer schützt mich vor den Irren, die mäandernd durch Großstadtstraßenschluchten eiern, weil sie nebenbei auf den Stadtplan gucken müssen? Wer vor den Machos, die ihrer blonden Freundin auf dem Beifahrersitz zeigen müssen, was für tolle Kerle sie sind, wenn sie mit durchdrehenden Reifen an der umspringenden Ampel ungeachtet dichter Menschentrauben an den Straßenrändern beschleunigen? Vor einschlafenden LKW-Fahrern auf der Autobahn? Nee, is klar, ist ja alles nachrangig gegenüber den Volksschädlingen, die sich am Steuer eine Kippe anstecken.
Wenn dieses Land nicht die Probleme hätte, die sich die Leute selber machen, wäre es richtig nett hier. Könnten nicht die, die glauben, mich erziehen zu müssen, bitte auswandern?
Im übrigen: wenn ich ein bösartiger Mensch wäre, würde ich nach Lektüre solcher Umfragen den meisten Nichtrauchern unterstellen, dass sie aus rein ideologischen Gründen handeln und damit die Motive ihres Handelns nicht sachlich begründet sind, also kein Gewicht haben. So'n bisschen wie bei religiös motiviertem Terrorismus. Die Folgen sind ja bekannt.
Aber das sage ich nicht, weil ich ja nicht bösartig bin.
So viel Zynismus sei aber erlaubt: Wenn oben angesprochene Gutmenschen so viel Energie darauf verwenden würden, Kinder in diesem, reichen Land aus menschenunwürdigen Zuständen herauszuholen und damit möglicherweise vor einem frühen Tod zu bewahren wie bei ihrer unnachgiebigen Verfolgung des Tabakkonsums, wäre manchen, die es nötig haben, vielleicht etwas mehr geholfen. Aber so viel Hirn scheint nicht generell verfügbar.
Von wegen.
Mein Automobilclub (ha! den darf ich verlinken, jedenfalls ist mir im Gegensatz zu dem nichts Gegenteiliges bekannt) hat in seiner schicken Mitgliederzeitschrift mal eine Umfrage gestartet: soll Rauchen am Steuer verboten werden? Wohlgemerkt: von Kindern war nicht die Rede.
Das Ergebnis:
64,4 Prozent der Antwortenden waren FÜR ein Rauchverbot
23,2 Prozent waren dagegen
12,4 Prozent fänden es zwar nett, nikotinfrei zu fahren, halten ein Verbot aber nicht für sinnvoll und/oder nicht durchsetzbar.
Daraufhin erst mal hingesetzt, durchgeatmet und eine Zigarette angesteckt.
Also. Bei einer - wohl ganz offensichtlich nicht repräsentativen! - Umfrage sind knapp zwei Drittel dafür, mir bei Strafandrohung (auch ein Bußgeld wäre eine solche) zu verbieten, dass ich mir eine Zigarette anstecke, wenn ich alleine im Auto sitze.
Was geht eigentlich in diesem Land vor sich?
Wer schützt mich vor den Irren, die mäandernd durch Großstadtstraßenschluchten eiern, weil sie nebenbei auf den Stadtplan gucken müssen? Wer vor den Machos, die ihrer blonden Freundin auf dem Beifahrersitz zeigen müssen, was für tolle Kerle sie sind, wenn sie mit durchdrehenden Reifen an der umspringenden Ampel ungeachtet dichter Menschentrauben an den Straßenrändern beschleunigen? Vor einschlafenden LKW-Fahrern auf der Autobahn? Nee, is klar, ist ja alles nachrangig gegenüber den Volksschädlingen, die sich am Steuer eine Kippe anstecken.
Wenn dieses Land nicht die Probleme hätte, die sich die Leute selber machen, wäre es richtig nett hier. Könnten nicht die, die glauben, mich erziehen zu müssen, bitte auswandern?
Im übrigen: wenn ich ein bösartiger Mensch wäre, würde ich nach Lektüre solcher Umfragen den meisten Nichtrauchern unterstellen, dass sie aus rein ideologischen Gründen handeln und damit die Motive ihres Handelns nicht sachlich begründet sind, also kein Gewicht haben. So'n bisschen wie bei religiös motiviertem Terrorismus. Die Folgen sind ja bekannt.
Aber das sage ich nicht, weil ich ja nicht bösartig bin.
So viel Zynismus sei aber erlaubt: Wenn oben angesprochene Gutmenschen so viel Energie darauf verwenden würden, Kinder in diesem, reichen Land aus menschenunwürdigen Zuständen herauszuholen und damit möglicherweise vor einem frühen Tod zu bewahren wie bei ihrer unnachgiebigen Verfolgung des Tabakkonsums, wäre manchen, die es nötig haben, vielleicht etwas mehr geholfen. Aber so viel Hirn scheint nicht generell verfügbar.
40something - 15. Okt, 22:30
9 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks - 480 mal gelesen
Mirtana - 15. Okt, 22:49
"Isch 'abe doch gar keine Kinder?" ... Und auch kein Auto. Davon ab, wenn ich der Meinung bin, in meinem Auto rauchen zu müssen, dann tue ich das. Allmählich ist doch wirklich mal gut mit dem Raucher-Bashing ...
40something - 15. Okt, 22:51
Jo. Ich fahre auch ganz selten Auto ;-)
saoirse - 15. Okt, 23:00
ach kinders, es wird auch wieder eine gegenbewegung geben. spätestens wenn "raucher" auch ein ankreuzbares kästchen beim equal opportunities employer wird, wird man uns um den minderheitenstatus beneiden! denn wer menschen nicht nach hautfarbe, religionszugehörigkeit oder gar geschlecht diskriminiert, sollte sie auch nicht nach ihrer selbstgewählten art der steuerzahlung diskriminieren. schließlich haben wir eine neue unterschicht. die will ja ihre kinder ihren zigarettenkonsum auch aus steuergeldern finanzieren. panta rhei!
40something - 15. Okt, 23:11
Nix fanta rei, ich drehe selbst.
;-)
;-)
Mirtana - 15. Okt, 23:32
Dito ;-)
flyhigher - 16. Okt, 17:08
Naja, wir Raucher sind halt ein beliebtes, begehrtes Ziel um darauf herumzutrampeln. Man muss ja schon ein schlechtes Gewissen haben, sich neben einem anderen Menschen eine Zigarette anzuzünden, damit ruiniert man ja die Gesundheit des anderen. Dass der sich literweise Alkohol reinschüttet, oder sich tagtäglich von Junkfood ernährt, ist nicht dran schuld, dass er krank wird. Auch nicht, dass er sich in irgendeiner anderen Form krank macht. Ich bin es, ich, die sich neben ihm erlaubt hat, eine Zigarette zu rauchen! Jawoll!
yeda - 17. Okt, 15:10
es geht doch darum, daß man sich selbst aussuchen will, ob man sich vergiften will oder nicht. Raucher schädigen nebenbei aber noch andere Menschen, die dann nicht diese Wahl haben. Und Deutschland ist doch wirklich (noch) ein Paradies für Raucher. Wer sich jetzt schon als Herumgetrampelter empfindet, der sollte seine Perspektive mal geraderücken und ins Ausland schauen.
Im Auto ist das hantieren mit Handy verboten, deswegen liegt es Nahe auch anderes Hantieren zu bannen. Aber, ja, es stimmt, wenn schon Rauchen, dann auch Karten lesen, et cetera bei der Fahrt verbieten.
Im Auto ist das hantieren mit Handy verboten, deswegen liegt es Nahe auch anderes Hantieren zu bannen. Aber, ja, es stimmt, wenn schon Rauchen, dann auch Karten lesen, et cetera bei der Fahrt verbieten.
Mirtana - 17. Okt, 15:28
Wenn ich in meinem Auto rauche, hat jeder Nichtraucher die Wahl, ob er mit mir fahren will oder nicht. Hier ging es schließlich nicht um öffentliche Plätze, sondern um einen geschlossenen Raum ...
yeda - 17. Okt, 16:29
@mirtana
Hab ich ja auch nicht behauptet. Anhand meines eingerückten Kommentars kann man doch sehen, daß ich lediglich dem flyhigher geantwortet habe. Dann paßt meine Antwort auch. ^_^
Hab ich ja auch nicht behauptet. Anhand meines eingerückten Kommentars kann man doch sehen, daß ich lediglich dem flyhigher geantwortet habe. Dann paßt meine Antwort auch. ^_^
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