Ich und meine Bio-Tüte
Ich finde es schon ein wenig überraschend, dass ich ausgerechnet im Bio-Supermarkt die Plastik(!)tüte für meine Einkäufe umsonst hingelegt bekomme.
Oder ist Bio-Supermarkt schon der falsche Begriff an sich?
Oder ist Bio-Supermarkt schon der falsche Begriff an sich?
40something - 27. Jan, 11:00
11 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks - 1210 mal gelesen
Bandini - 27. Jan, 11:21
Wieso, ist der etwa nicht SUPER! der Markt? Klingt doch nach Kundenfreundlichkeit. Ich bekam kürzlich eine aus Maisstärke, die irgenwann selbst zerfällt. Meinen Müll habe ich ihr nicht, sondern umgekehrt sie dem Müll anvertraut.
saoirse - 27. Jan, 11:30
herr bandini, wie schön, mal wieder von ihnen zu lesen! jetzt wissen wir ja wenigstens, welcher themenkreis und zu welcher wochen- bzw. tageszeit sie zum kommentieren reizt. ab sofort machen wir nur noch wochenend-vormittags-verbraucherschutz-blogging für bandini.
gez. saoirse, blogosphärenbeauftragte für risikobewertung
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40something - 27. Jan, 11:35
Oh, solche Tüten kenne ich auch. wenn ich das richtig sehe, ist aber die aus dem biosupermarkt ganz traditionelles plastik, das erst verrrottet, wenn das letzte brennelement nicht mehr strahlt.
Bandini - 27. Jan, 12:56
Da ich Samstag bei der Arbeit sitze, lese ich da auch Blogs. Ehrlich wäre zu sagen: Ich habe jetzt einen RSS-Reader. Sie sind auch schon abonniert, Frau Saoirse.
40something - 27. Jan, 13:02
Bist Du nicht der, der die RSS-Feeds abgeschaltet hat? ;-)
Bandini - 27. Jan, 13:33
Ja, bei meinem Blog, aber da passiert ja auch nichts mehr. Andere haben welche und die nutze ich.
saoirse - 27. Jan, 11:26
ich bin da ganz pragmatisch: ich gehöre zu der minderheit, die zugibt, dass sie bio nur kauft, weil es besser schmeckt. sich gedanken zu machen, ob sich der transport der biowaren von a nach b weniger rechnet als der import aus neuseeland, oder ob größere flächen noch umweltfeindlicher sind als konventioneller anbau, überlasse ich denen, die das moralisch belastet. der mensch vernichtet den planeten sowieso. ob mit oder ohne plastiktüte im bioladen. das wissen wir spätestens seit es in allen großen supermarktketten bio-fraß in plastik verpackt zum schleuderpreis gibt.
Macsico - 27. Jan, 12:09
Rechnen lernen
Genau das ist der Irrglaube - der Mensch vernichtet nicht den Planeten. Der kam einige Milliarden Jahre vor uns schon ganz gut ohne uns aus, und später wird er das auch. Das bisschen Klimakatastrophe ist nur für kurzlebige Lebensformen wie uns relevant, die es ja kaum schaffen, bis übermorgen zu denken. In diesem Fall hat einfach der Ältere recht, und das ist die Erde.
Der Mensch vernichtet sich selbst - das kommt schon eher hin. Außerdem können Menschen nicht rechnen. Die sagenhaft verblödete Vernichtung der eigenen Existenzgrundlage kostet uns sogar mehr als das vorgeblich so teure Bio-Zeugs. Das hat nix mit moralischer Belastung zu tun, sondern mit kühler ökonomischer Kalkulation.
Die Ausgleichsmaßnahmen für großflächigen Anbau oder die Spätfolgen der Fernimporte bleche ich ja sowieso - über meine Steuern und Abgaben. Wir bezahlen die Umweltfolgen ja bereits heute, auch wenn die meisten das noch gar nicht mitbekommen haben. Gerade hier in Deutschland haben wir ein undurchsichtiges Geflecht an Subventionsbeziehern, welche wir für ihre Dummheit der nicht nachhaltigen konventionellen Landwirtschaft auch noch bezahlen.
Moderne Bauern sind schon soweit, daß ihre ach so modernen Industriesaaten nicht mehr so stark sind wie alte Sorten und ihre Erträge daher bei schlechtem Wetter stark schwanken. So, und für solche Ernteausfälle zahlen wir dann aus dem Subventionstopf. Sprich: er arbeitet mit schlechtem Werkzeug, und wir bezahlen ihm die eigene Dummheit teuer aus unserer Tasche.
Die Kosten für den Fernimport tragen wir übrigens auch - über Steuerausfälle für Flugbenzin.
Der Mensch vernichtet sich selbst - das kommt schon eher hin. Außerdem können Menschen nicht rechnen. Die sagenhaft verblödete Vernichtung der eigenen Existenzgrundlage kostet uns sogar mehr als das vorgeblich so teure Bio-Zeugs. Das hat nix mit moralischer Belastung zu tun, sondern mit kühler ökonomischer Kalkulation.
Die Ausgleichsmaßnahmen für großflächigen Anbau oder die Spätfolgen der Fernimporte bleche ich ja sowieso - über meine Steuern und Abgaben. Wir bezahlen die Umweltfolgen ja bereits heute, auch wenn die meisten das noch gar nicht mitbekommen haben. Gerade hier in Deutschland haben wir ein undurchsichtiges Geflecht an Subventionsbeziehern, welche wir für ihre Dummheit der nicht nachhaltigen konventionellen Landwirtschaft auch noch bezahlen.
Moderne Bauern sind schon soweit, daß ihre ach so modernen Industriesaaten nicht mehr so stark sind wie alte Sorten und ihre Erträge daher bei schlechtem Wetter stark schwanken. So, und für solche Ernteausfälle zahlen wir dann aus dem Subventionstopf. Sprich: er arbeitet mit schlechtem Werkzeug, und wir bezahlen ihm die eigene Dummheit teuer aus unserer Tasche.
Die Kosten für den Fernimport tragen wir übrigens auch - über Steuerausfälle für Flugbenzin.
40something - 27. Jan, 13:09
Na ja, mich hat schon der Gegensatz irritiert. Das ist, Saoirse hat recht, ähnlich wie Bio-Produkte im normalen Supermarkt in kindersicherer Plastikverpackung.
Bio wg. Geschmack ist ein nicht von der Hand zu weisendes Argument, aber - muss wohl eine Altersfrage sein? - für mich gehört dazu auch das Sich-bewusst-sein des Drumrums. Also, Biofleisch aus Neuseeland ist eine Mogelpackung, angesichts der Transport-Umweltbilanz. Und die kostenlose Plastiktüte für den Bioeinkauf eben auch. Besagter Bio-Supermarkt hatte übrigens früher Papiertüten. Und auf dem Laufband an der Kasse diese Trenner (wie heißen die eigentlich richtig?) aus Pappe. Heute sind die auch aus Plastik.
Aber bei Durchleuchtung meines Lebensumfeldes könnte ich diese Überlegungen endlos fortsetzen. Welches technische Gerät in meinem Haushalt kommt inzwischen nicht aus China (incl. des formschönen Macbooks...)? Wie sieht die Umweltbilanz der div. Geräte aus, wenn ich den ganzen Lebenszyklus betrachte? Welches Gerät benutze ich überhaupt noch mehr als zehn Jahre? (Da fallen mir nur diese Dinge ein.)
Bio wg. Geschmack ist ein nicht von der Hand zu weisendes Argument, aber - muss wohl eine Altersfrage sein? - für mich gehört dazu auch das Sich-bewusst-sein des Drumrums. Also, Biofleisch aus Neuseeland ist eine Mogelpackung, angesichts der Transport-Umweltbilanz. Und die kostenlose Plastiktüte für den Bioeinkauf eben auch. Besagter Bio-Supermarkt hatte übrigens früher Papiertüten. Und auf dem Laufband an der Kasse diese Trenner (wie heißen die eigentlich richtig?) aus Pappe. Heute sind die auch aus Plastik.
Aber bei Durchleuchtung meines Lebensumfeldes könnte ich diese Überlegungen endlos fortsetzen. Welches technische Gerät in meinem Haushalt kommt inzwischen nicht aus China (incl. des formschönen Macbooks...)? Wie sieht die Umweltbilanz der div. Geräte aus, wenn ich den ganzen Lebenszyklus betrachte? Welches Gerät benutze ich überhaupt noch mehr als zehn Jahre? (Da fallen mir nur diese Dinge ein.)
kirjoittaessani - 27. Jan, 20:41
Bei den Kassentrennern (wie auch immer die wirklich heißen) kann ich Plastik noch gut akzeptieren -- die dürften recht lange halten, und da kann ich mir gut vorstellen, daß die Umweltbilanz nicht sehr schlechter als bei Pappe ist. Holz wäre sicher noch besser.
Bei Tüten finde ich das allerdings schon etwas seltsam. Ich habe mal (auf einer Plastiktüte) gelesen, daß laut irgendeiner offiziellen Untersuchung wiederverwendbare Plastiktüten eine bessere Umweltbilanz haben sollen als Papiertüten. Das bezweifele ich doch sehr. Zumindest wird es darauf ankommen, daß die Tüten auch wirklich wiederverwendet werden. Im übrigen lassen sich ja auch Papiertüten wiederverwenden.
Bei Tüten finde ich das allerdings schon etwas seltsam. Ich habe mal (auf einer Plastiktüte) gelesen, daß laut irgendeiner offiziellen Untersuchung wiederverwendbare Plastiktüten eine bessere Umweltbilanz haben sollen als Papiertüten. Das bezweifele ich doch sehr. Zumindest wird es darauf ankommen, daß die Tüten auch wirklich wiederverwendet werden. Im übrigen lassen sich ja auch Papiertüten wiederverwenden.
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