Schwanzverlängerung
Jetzt hat die Seuche fast alle Firmen erreicht. Irgendjemand hat irgendwo geschrieben, dass es ein paar tausend Euro kosten kann, wenn bei geschäftlichen E-Mails nicht die Handelsregisternummer und der Geschäftsführer drunter stehen. Na meinetwegen. Aber zusammen mit dem Geschäftsführer-Namen, glauben die meisten, müsse man auch so einen sinnlosen Hinweis in deutsch und englisch (!) drunter schreiben:
Na gut, setzen wir einen drauf. Könnte mir bitte jemand diesen Disclaimer in allen fehlenden EU-Sprachen - finnisch, schwedisch, dänisch, französisch, spanisch, italienisch, polnisch, tschechisch, slowenisch, griechisch, bulgarisch, rumänisch, irisch fallen mir gerade ein - sowie russisch, chinesisch, japanisch, serbisch, kroatisch besorgen? Wenn schon Schwanzverlängerung, dann auch richtig.
Diese Information ist ausschließlich für die adressierte Person oder Organisation bestimmt und könnte vertrauliches und/oder privilegiertes Material enthalten. Personen oder Organisationen, für die diese Information nicht bestimmt ist, ist es nicht gestattet, diese zu lesen, erneut zu übertragen, zu verbreiten, anderweitig zu verwenden oder sich durch sie veranlasst zu sehen, Maßnahmen irgendeiner Art zu ergreifen. Sollten Sie diese Nachricht irrtümlich erhalten haben, bitten wir Sie, sich mit dem Absender in Verbindung zu setzen und das Material von Ihrem Computer zu löschen.Das nervt. Vor allem, wenn die eigentliche Mail nur aus zwei Zeilen besteht. Und der falsche Adressat das Ding sowieso löscht oder nicht löscht, egal was drunter steht.
The information transmitted is intended only for the person or entity to which it is addressed and may contain confidential and/or privileged material. Any review, retransmission, dissemination or other use of, or taking of any action in reliance upon this information by persons or entities other than the intended recipient is prohibited. If you received this in error, please contact the sender and delete the material from any computer.
Na gut, setzen wir einen drauf. Könnte mir bitte jemand diesen Disclaimer in allen fehlenden EU-Sprachen - finnisch, schwedisch, dänisch, französisch, spanisch, italienisch, polnisch, tschechisch, slowenisch, griechisch, bulgarisch, rumänisch, irisch fallen mir gerade ein - sowie russisch, chinesisch, japanisch, serbisch, kroatisch besorgen? Wenn schon Schwanzverlängerung, dann auch richtig.
40something - 27. Feb, 18:39
4 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks - 3565 mal gelesen
zarte45 - 27. Feb, 23:11
Der Titel wird sicherlich Ihr Counter in die Höhe treiben, so kurz vor dem 2-jährigen Jubiläum. ;-)
moggadodde - 28. Feb, 19:49
Wer bitte, kommt den auf den Ausdruck "privilegiertes Material"? Und außerdem ist der Hinweis, dass das Lesen des ggf. privilegierten Materials durch unprivilegierte Adressaten nicht gestattet ist, sowieso fürn, ähh, Quatsch, weil's dann ja wahrscheinlich schon passiert ist, wenn das privilegierte Material oberhalb dieser Belehrung placiert ist. Oder so.
40something - 28. Feb, 23:09
Genau das isses. Da hilft nur, das durch diesen Schwanz in 23 Sprachen alles ad absurdum zu führen...
Macsico - 1. Mär, 00:36
Das ist "Security by Obscurity"
Wenn ich nur jemand ausdrücklich genug das Lesen eines Textes verbiete, wird auch garantiert nichts passieren! Das ist echte Sicherheit! *g*
Und eigentlich ist es ein Armutszeugnis für unsere Wirtschaft, daß sie es immer noch nicht schafft, verschlüsselte Emails als Standard zu verwenden. Dann müßte man nämlich nicht auf das Geheimnis verweisen, dann bliebe es einfach ein Geheimnis, an das andere gar nicht erst herankommen würde.
Das ist ja gerade der Kick an den modernen asymmetrischen Email-Verschlüsselungs-Verfahren: selbst wenn ich unerwartet in den Besitz einer derartigen Email gelangen sollte, kann ich sie ohne den geheimen Anteil des Schlüssels nicht öffnen. Und den hat nur der "privilegierte Empfänger", um mal wieder die Sprache des Verursachers solcher Rattenschwänze aufzugreifen.
Aber das wäre ja zu weit gedacht für unsere Wirtschaftsbosse & Politiker ... wo kämen wir denn hin, wenn Hinz und Kunz jegliche Email einfach und knackfest verschlüsseln könnte, und das ohne halbes Informatikstudium?
Und eigentlich ist es ein Armutszeugnis für unsere Wirtschaft, daß sie es immer noch nicht schafft, verschlüsselte Emails als Standard zu verwenden. Dann müßte man nämlich nicht auf das Geheimnis verweisen, dann bliebe es einfach ein Geheimnis, an das andere gar nicht erst herankommen würde.
Das ist ja gerade der Kick an den modernen asymmetrischen Email-Verschlüsselungs-Verfahren: selbst wenn ich unerwartet in den Besitz einer derartigen Email gelangen sollte, kann ich sie ohne den geheimen Anteil des Schlüssels nicht öffnen. Und den hat nur der "privilegierte Empfänger", um mal wieder die Sprache des Verursachers solcher Rattenschwänze aufzugreifen.
Aber das wäre ja zu weit gedacht für unsere Wirtschaftsbosse & Politiker ... wo kämen wir denn hin, wenn Hinz und Kunz jegliche Email einfach und knackfest verschlüsseln könnte, und das ohne halbes Informatikstudium?
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