Schmutzschwelle
Über das Geheimnis einer glücklichen Ehe habe ich ja hier noch nicht berichtet. Aber die jüngsten Überlegungen beim Held der Arbeit bringen mich dazu, es zu lüften, das Geheimnis.
Sex galore, gemeinsame Interessen, Kinder? Tja, glauben alle, dass das der Weg zum Glück sei. Nun gut, ganz unwichtig sind diese Dinge nicht, aber doch eher nice to have.
Viel wichtiger ist aber... nee, andersrum. Traditionell trägt der Bräutigam die Braut über die Schwelle. Die Türschwelle, glauben alle. Welch ein Irrtum!
Entscheidend, habe ich in langen Jahren gelernt, ist die Schmutzschwelle. Der Grad an Unordnung, Chaos und natürlich auch der unvermeidlich anfallenden Wohnungsverschmutzung - den beide zu akzeptieren bereit sind.
Egal ist dabei, wie hoch oder wie niedrig sie liegt - Hauptsache, sie ist bei beiden Partnern ungefähr gleich. Das reinigungswütige Hausmütterchen und der schlampige Hausmann passen nach meiner Erfahrung ebensowenig zusammen wie der pedantische Ordnungsfanatiker und die liebenswerte Schlampe.
Hach, was sind wir immer neidisch auf die Freunde, deren Wohnungen nur so blitzen, selbst wenn man unangemeldet auf ein Bier reinschaut. Aber wir sind uns auch einig: so sauber und ordentlich kriegen wir das nie hin. Und da wir uns da einig sind, ist es auch in Ordnung.
(In diesen Tagen habe ich frei. Und ich tendiere nicht dazu, meine freien Tage mit so unsinnigen Dingen wie Putzen zu verplempern. Also sieht es aus... wie sonst vielleicht nur bei Strohwitwers.)
Aber die Schmutzschwelle liegt gleich hoch (ja, manchmal zu hoch). Bin ich froh.
Weil, wir wissen ja: Hier kann man vom (Küchen)Boden essen. Ist alles nahrhaft. Na gut, vielleicht soll ich doch mal durchwischen.
Sex galore, gemeinsame Interessen, Kinder? Tja, glauben alle, dass das der Weg zum Glück sei. Nun gut, ganz unwichtig sind diese Dinge nicht, aber doch eher nice to have.
Viel wichtiger ist aber... nee, andersrum. Traditionell trägt der Bräutigam die Braut über die Schwelle. Die Türschwelle, glauben alle. Welch ein Irrtum!
Entscheidend, habe ich in langen Jahren gelernt, ist die Schmutzschwelle. Der Grad an Unordnung, Chaos und natürlich auch der unvermeidlich anfallenden Wohnungsverschmutzung - den beide zu akzeptieren bereit sind.
Egal ist dabei, wie hoch oder wie niedrig sie liegt - Hauptsache, sie ist bei beiden Partnern ungefähr gleich. Das reinigungswütige Hausmütterchen und der schlampige Hausmann passen nach meiner Erfahrung ebensowenig zusammen wie der pedantische Ordnungsfanatiker und die liebenswerte Schlampe.
Hach, was sind wir immer neidisch auf die Freunde, deren Wohnungen nur so blitzen, selbst wenn man unangemeldet auf ein Bier reinschaut. Aber wir sind uns auch einig: so sauber und ordentlich kriegen wir das nie hin. Und da wir uns da einig sind, ist es auch in Ordnung.
(In diesen Tagen habe ich frei. Und ich tendiere nicht dazu, meine freien Tage mit so unsinnigen Dingen wie Putzen zu verplempern. Also sieht es aus... wie sonst vielleicht nur bei Strohwitwers.)
Aber die Schmutzschwelle liegt gleich hoch (ja, manchmal zu hoch). Bin ich froh.
Weil, wir wissen ja: Hier kann man vom (Küchen)Boden essen. Ist alles nahrhaft. Na gut, vielleicht soll ich doch mal durchwischen.
40something - 17. Aug, 12:43
28 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks - 535 mal gelesen
Stachanow - 17. Aug, 13:04
Welch Ehre, dass ich Dich zu so tiefgründigen Gedanken inspirieren konnte. Und dann noch das Sprachspiel mit der Schwelle ... Aber Du hast Recht. Ganz eindeutig. Ich habe mir übrigens nach der letzten Renovierung angewöhnt, jeden Tag ein Ding in meinem Haus wegzuwerfen. Sogar Bücher. Schlechte natürlich nur. Das Haus leert sich langsam, wird schöner von Tag zu Tag und ich vermisse nichts.
_sophie_ - 17. Aug, 13:24
Stimmt, das ist ein wichtiger Aspekt. Wenn es dem einen grade so richtig wohl ist, in seinem Dreck, in dem er sich suhlt, stehen dem anderen die Haare zu Berge. Vom Boden essen? Wieso? Keine Teller im Schrank? ;o)
estola - 17. Aug, 13:26
ich hätte da eine nette Ha-Ra-vertreterin im angebot ;o))
40something - 17. Aug, 13:39
Putzt die dann?
KleinesF - 17. Aug, 13:49
Diese Ehe-Vernichtungsschwelle wurde sanft umgangen mit Hilfe von Helga, der netten Putze von nebenan. Also konzentriert es sich nun auf die Frage: Wie scharf darf das Chili sein?
40something - 17. Aug, 14:00
Oh, das ist auch eine interessante Schwelle. Sehr scharf, sage ich. Sehr scharf, sagt sie. Differenzen da sind auch nicht so gut.
Im übrigen: Putzfrauen umgehen diese Schwelle nicht. Denn manche Dinge, siehe Chaos, kann man nur selber regeln. Wenn die Dona-Leon-Krimis alle durcheinander stehen und so.
Im übrigen: Putzfrauen umgehen diese Schwelle nicht. Denn manche Dinge, siehe Chaos, kann man nur selber regeln. Wenn die Dona-Leon-Krimis alle durcheinander stehen und so.
Katinka_XYZ - 17. Aug, 15:17
Wehe...
irgend jemand vergreift sich an meinen Bücherregalen, geschweige an den Krimis (u.a. von Leon...). Das wagt nicht mal mein langjähriger PuMa (Putzmann).
Man kann die Schwelle auch durch klare Aufgabenverteilung herabsenken: Ich räum' die Küche nicht auf und er den Wohnzimmertisch nie ab
;-)
Man kann die Schwelle auch durch klare Aufgabenverteilung herabsenken: Ich räum' die Küche nicht auf und er den Wohnzimmertisch nie ab
;-)
_sophie_ - 17. Aug, 15:29
Und dann müsste man auch erst mal Ordnung machen, bevor man die Putzfrau reinlassen kann.... *gg*
_sophie_ - 17. Aug, 16:03
Hmmmmm...... also wenn das so ist..... bei mir müsste ja auch mal jemand..... :)
40something - 17. Aug, 16:05
Du meinst, Du willst den Putzmann reinlassen? ;-)
_sophie_ - 17. Aug, 16:06
Reinlassen, ja, genau.
40something - 17. Aug, 16:12
Ich glaube, den Putzmann reinlassen, die Sau rauslassen und ihn ranlassen, oder so.
_sophie_ - 17. Aug, 16:14
Ja, ja, ja, genau so!! Hach, heute nacht kommt er, der (Putz)mann, ich glaube, ich mache doch ein bisschen Ordnung, zumindest die Küchenstühle sollte ich freiräumen.
lotusblüte - 17. Aug, 13:55
ein interessanter Aspekt...
Aber gegen schmutzigen Sex, schmutzige Gespräche, schmutzige gemeinsame Interesse habe ich auch nichts, solange der Schmutzgrad gleich ist...;-))
Ohne das alles, wäre für mich selbst die gemeinsame Schmutzwelle ziemlich Schmutzegal.
Aber Du hast Recht: Schmutzlinge und Sauberkeitlinge passen nicht so leicht zusammen außer wenn einer kein Problem damit hat, ständig selber zu putzen. Dann geht es auch oder?
Hast Du bereits eine Putzfrau gefunden?
nun gehe ich mir erstmal den Schmutz von meiner Blüte unter Wasser spülen...schönnnn...
Ohne das alles, wäre für mich selbst die gemeinsame Schmutzwelle ziemlich Schmutzegal.
Aber Du hast Recht: Schmutzlinge und Sauberkeitlinge passen nicht so leicht zusammen außer wenn einer kein Problem damit hat, ständig selber zu putzen. Dann geht es auch oder?
Hast Du bereits eine Putzfrau gefunden?
nun gehe ich mir erstmal den Schmutz von meiner Blüte unter Wasser spülen...schönnnn...
querformat - 17. Aug, 13:59
rightyright, Sir.
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.
Gruß
querformat
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.
Gruß
querformat
timanfaya - 17. Aug, 14:05
da ist in der tat was dran. und es wird jenseits der schmutzwelle noch mal exponentiell schwieriger bei "ordentlichen" [das liegt wie immer im auge des betrachters] menschen. weil ordnung nun mal nicht gleich ordnung ist. und als promovierter museumswächter kann ich nur resümieren: puh, hab' ich ein glück gehabt ...
p.s.: meine promotion beinhaltete übrigens u.a. eine abhandlung über die tatsache, daß man mit sinnvoller ordnung im vergleich zur unordnung nur ein viertel der zeit für hausarbeit benötigt.
p.s.: meine promotion beinhaltete übrigens u.a. eine abhandlung über die tatsache, daß man mit sinnvoller ordnung im vergleich zur unordnung nur ein viertel der zeit für hausarbeit benötigt.
saoirse - 17. Aug, 16:18
was auch sehr hilfreich ist, sind komplementäre schwachstellen. mein mann ist relativ ordentlich, allerdings ein dreckschwein was das putzen von glatten oberflächen angeht. ich hingegen lasse alles da fallen, wo ich es gerade nicht mehr brauche, putze aber leidenschaftlich gerne badezimmer, spülbecken, alles was sich richtig blank schrubben lässt halt. deswegen ist, seit wir getrennt wohnen, seine wohnung immer aufgeräumt und dreckig und ich putze als erstes das klo, meine hingegen quillt über mit meinem messie-scheiß und er muss immer drei tage früher kommen, wenn wir die steuererklärung machen wollen, da er erst mal den schreibtisch und das darumliegende areal freischaufeln muss, um platz für zwei stühle und eine für vier DIN A4-Blätter ausreichende fläche zu schaffen (zugegeben, die letzte haben wir auf dem fußboden gemacht, da auf dem schreibtisch drei kaputte stereoanlagen standen, aber den boden musste er auch erst freiräumen)
40something - 17. Aug, 16:21
Steuererklärung heisst das heutzutage? ;-)
/off topic: du bist wieder da? wer hat denn das kondometui gewonnen? ;-)/
/off topic: du bist wieder da? wer hat denn das kondometui gewonnen? ;-)/
_sophie_ - 17. Aug, 16:24
Hmmm, mir wurde gesagt, dass würde heutzutage "DVD gucken" heissen.
pathologe - 17. Aug, 16:26
um das Thema nicht...
abschweifen zu lassen: wir waren beim Putzen. Also bohnern, schrubben, buersten etc... ;o)
40something - 17. Aug, 16:26
Dafür braucht man aber keine Fläche von vier DIN-A-4-Blättern. Sondern von 16 DVDs (mit Hülle).
40something - 17. Aug, 16:27
Uff, ja, Pathologe: Wo ist mein Synonymwörterbuch...
_sophie_ - 17. Aug, 16:29
Und das Wichsen der Fußböden nicht vergessen.
40something - 17. Aug, 16:30
Das ist doch bohnern...
_sophie_ - 17. Aug, 16:35
Nein, ist es nicht, bohnern geht anders als wichsen, glaub mir....
40something - 17. Aug, 16:41
Stimmt, bohnern ging nicht alleine...
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