... oder besser sitze, irgendwo in einem Internet-Cafe, die Uhr laeuft, und ich schaue unter Zeitdruck mal all meine Lieblingsblogs durch, so es sie noch gibt..

Und da gibt es manchmal einfach ne Ohrfeige. Dass jemand darueber sinniert, dass ich doch gar nicht so ein bad boy bin, trotz meiner Bekenntnisse zu Ehefrau und Liebhaberin gleichzeitig, laesst mich eher grinsen. Zumal ich hoffentlich an dieser Stelle das Bild des verfetteten Opas losgeworden bin...

Auch dass ich als "aelterer Mann" angesehen werde mit 40something ist in Ordnung.

Wenn mich dann jemand "alter Mann" nennt, tut es weh.
Und wenn ich den Eindruck habe, dass diese Bezeichung mindestens aus gleichgueltigkeit, vielleicht aber auch bewusst kam, um so mehr.

Auch eine virtuelle Realitaet spuert eine Ohrfeige...

es ist mir fast schon peinlich.

Immer landet ihr auch auf meiner Seite mit dieser Geschichte, wenn ihr nach einer aktuellen L*ve-Übertragung aus dem V**tik*n sucht...

(Sonst hatte ich ja nie Zugriffe aus Polen, Tschechien, Ungarn...)

Nein, leider. Hier nicht.

(Aber das lässt mich wieder über meine Klickzahlen nachdenken. Wo ich doch lieber Leser als Klicker hätte. So ist das Leben.)

Geht da jemand hin, den ich lese und der/die mich liest?

Nur mal so neugierig gefragt...

Sehe gerade eher zufällig, dass ich jetzt 30 Tage an der Nadel hänge dieses Blog betreibe.

Soso.

It's a slippery slope...

Beim Frühjahrsputz darf's auch ein neues Layout sein...

oder?

(Mit selbstgemachtem Foto natürlich...)

Ich bin gerade dabei, in Gedanken die Ärmel aufzukrempeln. Und mir zu überlegen, einen Frühjahrsputz hier zu starten (sieht ja schrecklich aus, so in den Ecken!).

Und dann, glaube ich, mache ich weiter.

Hat mich verdammt gefreut, dass doch einige der Meinung sind, sie würden mich gerne auch künftig lesen wollen und ich solle hier weiter machen. (Interessant: Bis auf eine Ausnahme kamen die Kommentare und Mails, so weit ich das erkennen konnte, ausschließlich von Frauen... Wie der Japaner sagen würde: Ah so deska?!)

Lasst mich trotzdem noch drüber nachdenken.

Denn unabhängig davon, ob meine Anonymität gerettet ist oder nicht, ob ich unter diesem Namen bleibe oder einen neuen suche:

Meine Unbefangenheit beim Schreiben ist dahin.

Ich bau‘ mir ein Blog, so wie im Märchen....

So sang Heintje (wer erinnert sich noch? ) vor Jahrzehnten. Ich bau‘ mir ein Blog/so wie im Märchen/da will ich mit mir/dann glücklich sein...

Damals hat das nicht geklappt. Die Technik fehlte. Um so einfacher jetzt.

My Blog is my Castle. Hier lebe, spiele, sinniere, denke ich.

Muss ich das jetzt aussprechen? Aber ja doch. Weil...

Weil mein Blog das alles nicht ist: Tatsachenbericht. Reportage. Fact Sheet.

Aber auch nicht: frei erfunden.

Nicht Sachbuch, aber auch nicht Fiction.

Irgendwo dazwischen. Eigentlich: immer dazwischen. Und damit zwischen allen Stühlen. Sauerei, schreien die, die Fakten herauslesen wollen. Zu wenig Tiefe, kritteln die, die es bitte belletristisch hätten.

Wollte ich einen Roman schreiben, Kurzgeschichten oder Gedichte, würde ich das tun (und wenn ich sie auf schlechtes Papier im Selbstverlag drucken und damit abends durch die Kneipen ziehen müsste, Willste ‚n Gedicht? Kostet einen Euro).

Wollte ich journalistisch schreiben, hätte ich eine entsprechende Webseite. Oder würde mir einen Verlag suchen, der mich für hoffentlich viel Geld anheuert, spannende Geschichten über den Solidaritätspakt oder Arbeitslosenzahlen oder deutsche Außenpolitik im Ringen um den UN-Sicherheitsrat zu formulieren.

Aber ich bin ja hier. Und schreibe lauter Gedanken, Ideen – ich kann noch nicht mal versprechen, dass es alles so wie beschrieben stattgefunden habende Erlebnisse sind. Dass Zitate stimmen. Dass es die Personen, die ich schildere, denen ich begegne, so auch wirklich gibt.
Nein, ich habe sie mir nicht einfach ausgedacht. Was ich erzähle, ist eine Spiegelung dessen, was ich erlebt habe – und wie ich darüber (nach)denke.

Und vor allem: von Menschen, mit denen ich gesprochen – und mehr - habe, die mir etwas bedeuten oder die mich abstoßen.
Sie müssen nicht so sein wie geschildert. Sie können wahnsinnig liebe Leute sein, die mich in der falschen Situation antrafen und sich deshalb hier als Monster wiederfinden. Oder Menschen, die mit mir nur zufällig zusammenkamen und etwas ausgelöst haben. Oder Menschen, die mir nahe stehen, von denen mir aber gerade eine Facette wichtig ist. (Und denen ich bitter Unrecht tue, weil die ganzen anderen Facetten nicht stattfinden, nicht stattfinden können.)

Will ich mich gerade rechtfertigen?
Kann schon sein.
Vor wem eigentlich?
Ist auch egal.

Ich muss leider gerade davon ausgehen, dass meine Anonymität durchbrochen wurde...

Habe deshalb die meisten Beiträge erst mal offline gesetzt.

Und denke nach, wie ich damit umgehe. Ob ich dieses Blog bestehen lasse - mit all seinen persönlichen Dingen.

Mal sehen. Vielleicht muss ich es auch einfach abschalten...

(Für diesen worst case: Um nicht alle wieder zu verlieren, die ich hier schätzen gelernt habe - gibt's die Adresse

40something aett gmx dottt net)

Wie einst Major Tom (Völlig losgelöst... fliegt das Rahaumschifff... grölten wir auf den Feten) fliege ich völlig losgebloggt durch die Blogosphere. Seit gut einer Woche (!, dafür kenne ich aber schon viele!) mache ich das hier, jetzt halte ich mal inne und schaue vorsichtig über die Schulter zurück.

Es macht Spaß.
Es macht nicht dick.
Man darf danach Auto fahren.

In dieser einen Woche habe ich viel über Menschen erfahren, die ich nach wie vor nicht wirklich kenne und deren Meinung mir dennoch wichtig geworden ist.

Ich habe nach einer Geschichte, einem Posting den ganzen Tag immer wieder die Seiten aufgerufen, um zu gucken, ob wer was dazu gesagt hat. Wer was dazu gesagt hat, und natürlich, was die/der dazu gesagt hat.
Das ist natürlich ein bißchen Sucht.
(Nein, ich rauche jetzt keine Zigarette. Nein, will ich gar nicht. Na gut, jetzt könnte ich doch... Ich weiß wovon ich rede, ich bin nach 27 Jahren zu 30 Zigaretten pro Tag auf nunmehr vier Zigaretten runter.)
Sucht, in seiner Meinung bestätigt zu werden, Sucht, eine Reaktion zu erfahren – und wenn ich ganz ehrlich bin: Die Sucht, wahrgenommen zu werden. Bitte, bitte, seht, hier steht ein Mensch, und der sucht eigentlich nichts anderes als menschliche Wärme, in welcher Form auch immer.
Also unterscheide ich micht nicht so sehr von den anderen, die hier was schreiben....

Es gibt eine kleine Community, wo ich permanent nachlese (ich bin 1. noch immer zu blöde zum Verlinken anderer Seiten und 2. muss so eine Aufzählung unvollständig sein), der und weib und blackbox und mister p. und synopsis gehören sicherlich dazu, und noch etliche andere.
Ich lese das – überwiegend – gerne. Und wenn ich mich über was ärgere, kann ich ja kommentieren...

Wir sind also alle Kuschelblogs. Nicht primär, weil wir übers Kuscheln schreiben würden vs. Sex. Sondern weil wir alle ein Psycho-Kuscheln suchen und betreiben, sonst würden wir nicht tun, was wir tun.

Habe mit Blaubeeren gelockt und geflirtet (und womöglich auch verschreckt?)
Habe kurzfristig Verwirrung geschaffen, ob ich denn Mann oder Frau sei (danke weib, dass hat mir außerordentlich gut gefallen).
Habe mit viel Reaktion meinen Ärger über Udo Jürgens loswerden können.

Warum wollte eigentlich keiner wissen, was mein Lieblingszitat aus "Alexis Sorbas" ist? <g>

Bleibt noch genug zu schreiben.

Nach einer Woche ist trotzdem mal Unterbrechung angesagt.

Gehe heute nachmittag für den Rest der Woche offline.
Eines der wichtigsten Ereignisse im Leben eines 40something steht bevor.
Meine Tochter heiratet.

Schönes Wochenende!