Im Frühjahr fehlt mir bei der Zeitumstellung die eine Stunde Schlaf ganz entsetzlich. Heute merke ich die zusätzliche Stunde nach der Zeitumstellung überhaupt nicht. Ist das ein weiterer Beweis, dass Zeit relativ ist?

Beim Ausräumen alter Steuerunterlagen habe ich doch fast Tränen in den Augen.

16,4 l Super - 20,00 DM
3x Tabakwaren á 4,20 DM - 12,60 DM

Ich weiss gerade nicht, welche Preissteigerung mich mehr erbost.

Voll krass ethno: In Frankfurt (Main) im Bahnhofsviertel in einer riesigen irischen Kneipe sitzen, zum Guinness auf Großleinwand ein Rugby-Spiel zwischen Samoa und USA bei der Rugby-Meisterschaft in Frankreich, die von einem niederländischen Brauereikonzern gesponsort wird, begucken. Echt multikulti. Die Samoaner haben die Amis ziemlich abgebürstet.

Nachts mit den schwulen Nachbarn Schnaps trinken bis zum Abwinken. Und dabei Lale Andersen hören. Erinnerungen an die Zeit in Hamburg, vor fast 20 Jahren. Und an die Frauen damals, in Hamburg. Es mag am Alkohol liegen: ich werde verdammt sentimental.

(Später kommen noch andere Songs, aus den späten 70ern. Für Insider: ... sie schenkte mir ein Mädchen, ich war mächtig stolz auf sie... und spätestens da musste ich heulen. Lag bestimmt nur am Schnaps.)

Einer dieser seltenen seltsamen Abende, an denen sowohl meine Frau als auch meine Liebhaberin nicht in der Stadt sind. Und als hätte mein Arbeitgeber so was geahnt, hält er mich heute bis zum späten Abend im Büro...

Ich backe gerade einen Apfelkuchen. Untrügliches Zeichen, dass der Sommer am Ende ist.

Die Ferienzeit ist wohl vorbei. Aus dem Urlaub zurückgekehrt, bevölkern sie wieder die Bürgersteige in Berlin-Mitte: Die um eine milde Gabe bittenden Menschen offensichtlich südosteuropäischer Herkunft (man muss ja heutzutage vorsichtig sein, wie man das formuliert...).

Jedenfalls: In der Vor-Urlaubs-Saison galten offensichtlich Babys als Umsatzbringer. Die vor allem Mitleid heischende Frauen den Passanten vors Gesicht hielten.

Aber der Trend zur Religiosität macht auch vor dem Bettlergewerbe nicht halt. Seit dieser Woche der neueste Trend: eine Ikone. Die steht, hochkant an das kärgliche Bündel gelehnt, auf dem Gehweg. Daneben kauert - besonders professionell: kniet - eine Dame/ein Herr besagter südosteuropäischer Provenienz und, das als Sahnehäubchen, bekreuzigt sich andauernd.

Aber ob das im bekanntermaßen säkularen Berlin den Umsatz wirklich erhöht?

90 Prozent Luftfeuchtigkeit. Heute morgen. In Berlin. Dabei regnet es noch nicht mal...

Sind wir jetzt in den Tropen oder was?

Ich bin ja so schrecklich anfällig für dezente Hinweise, die ich irgendwo lese. Am Wochenende gab's irgendwo eine Geschichte darüber, dass das 1970-er (1980-er?)-Schuhwerk Cl*rk's Desert Boots (genau die, die wir damals zum Parka trugen...) wieder en vogue sei. Und prompt musste ich losrennen und mir welche zulegen, die ersten seit fast 30 Jahren. Diesmal aber in schwarz (gab's früher nicht, jedenfalls nicht in Deutschland.) Ich werde wohl noch zum OldFashion Victim...

Ich fühle mich wie die Briten, als Asterix zu Besuch war.

Vielleicht erinnert sich noch jemand. Im Band Asterix bei den Briten, lang, lang ist's her, nahmen die merkwürdig sprechendenden Inselbewohner regelmäßig eine Tasse heißes Wasser. Mit einem Schuss Milch, bitte. Erst am Ende der Geschichte entdecken sie die komischen Gewächse, die sie in dieses heiße Wasser werfen, und nehmen fortan eben ein Täßchen Tee zu sich...

Na ja. Angesichts meines zunehmenden Hans-Albers-Syndroms (Ich bün'n Wrack) und seiner altersbedingten Gebrechen empfahl mir die Heilpraktikerin ein Buch über gesunde Ernährung. Und darin wird, man ahnt es schon, heißes Wasser als das Getränk gepriesen. Für jede Lebenslage, zu jeder Tageszeit.

Überraschend: Man kann sich dran gewöhnen. Auch wenn meine Umgebung angewidert die Nase rümpft. Ich nehme dann noch ein Täßchen heißes Wasser. Ohne einen Schuss Milch, bitte.