23
Jan
2007

Bahnpiloten.

In den etlichen Jahren Berlin höchstens drei U-Bahn-Fahrer - gemeint ist: die im Führerstand - erlebt, die mich daherrennend abwarteten, ehe sie die Türen schlossen und anfuhren.

Dafür etliche S-Bahn-Fahrer erlebt, zuletzt heute - die offensichtlich wissen, dass gerade auf dem anderen Bahnsteig eine S-Bahn angekommen ist, gemütlich zusehen, wie die Fahrgäste angehetzt kommen, um dann unmittelbar bevor sie die Bahn erreichen die Türen zu schließen und anzufahren.

Ich will nix mehr sagen, wenn diesem Berufsstand das Weihnachtsgeld gestrichen wird.

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Mirtana - 23. Jan, 23:47

Ja, sowas macht Spaß. Vor allem, wenn die S-Bahnen ohnehin nur alle Stunde fahren oder es gar die letzte Bahn ist ... bzw. dann wohl war.

schneck06 - 24. Jan, 00:50

deshalb fahre ich gerne bus. da ist mir in den etlichen jahren so noch keiner untergekommen. aber, daß es so etwas wie 'weihnachtsgeld' immer noch gibt, das erstaunt mich!

saoirse - 24. Jan, 01:54

oh. sie leben sicher in einer anderen stadt. oder zumindest einem anderen teil davon. seit der eröffnung des sogenannten hauptbahnhofs habe ich schon unzählige male erlebt, dass der TXL-fahrer (richtung westen, also jenseits der kreuzung mit dem komischen tunnel, wo immer für alle beteiligten genau im falschen moment rot ist) genüsslich wartet, bis die ganzen reisenden unter lebensgefahr bei rot über die ampel gerast sind (billige trolleys verlieren bei dieser aktion gerne ihre räder, warnt die stiftung koffertest) um dann genüsslich gas zu geben und loszufahren. mit losfahren meine ich eine besonders gemeine art des anfahrens: die paar meter von der bushaltestelle bis zur ampel zu rollen, während oben genannte fußgänger bei rot über die fußgängerampel hetzen, dann kurz stehen bleiben, bis diese vor der tür verschnauft haben, die tür aber mitnichten zu öffnen oder anzufahren, obwohl grün ist, sondern zu warten, bis die reisenden dreimal flehend an die tür geklopft haben, und dann vollgas. passiert jeden tag.
40something - 24. Jan, 08:45

Busfahrer wären eine gesonderten Beobachtung wert, und des Vergleichs mit ihren Kollegen in anderen Städten.

Die S/U-Bahn-Piloten-Mentalität scheint mir dagegen ein Berliner Spezifikum. Aber vielleicht gibt es hier auch nur deutlich mehr Verbindungen des schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehrs als in anderen Städten.
Mirtana - 24. Jan, 15:52

Nein, diese Mentalität gibts auch hier im Ruhrpott ;-) Immer wieder beliebt: Essen oder Dortmund Hbf.
schneck06 - 24. Jan, 23:00

wissen sie, ich BIN eigentlich busfahrer! man kann´s einfach nicht allen rechtmachen. die empörung ist immer deutlicher als der alltag. und meines wissens schließen die kollegen der berliner s-bahn vom bahnsteig-terminal aus, da hat der pilot gar nichts mit zu tun. kommen sie doch einfach pünktlich, dann klappt schon alles.
Liebesblüte - 24. Jan, 23:27

ich erinnere mich an dem Satz: "ich sehe nur das, was ich denke"....*lol*
40something - 24. Jan, 23:28

Nee, die schließen nicht immer vom Bahnsteig aus. Im fraglichen Fall schaute uns die Fahrerin (!) fröhlich ins Gesicht, bis wir nahe genug waren, dann schloss sie die Türen...

Genau, komme ich einfach pünktlich. Voraussetzung dafür wäre, dass die S-Bahn pünktlich ist, fürs Umsteigen. Oder sollte das bedeuten: selber schuld, wer den öffentlichen Nahverkehr nutzt?
Mirtana - 24. Jan, 23:41

Kommen Sie doch einfach pünktlich. Schon lange nicht mehr so gelacht. Siebzig Kilometer und mit den Öffentlichen zweimal umsteigen um in meine Heimat zu gelangen. Drei mal dürfen Sie raten, wie oft ich schon dank der Bahn beim Umsteigen zu spät von Gleis A nach Gleis Z gehechtet bin ... Um dann mit anderen vor verschlossenen Türen zu stehen. Hält fit, da hammse recht ...
schneck06 - 25. Jan, 00:36

@mirtana: dann müssten sie einfach vorhersehender planen. wenn sie siebzig kilometer mit zweimal umsteigen in ihre HEIMAT benötigen, dann müssen sie (eingedenk der kilometer) á wechsel ungefähr fünfzehn minuten kalkulieren, plus/minus. und in den fahrplänen wird ja jetzt auch hingewiesen auf die dauer des gleis-/ebenenwechsels.
@liebesblüte: sie meinten "ich sehe, daß ich die s-bahn erwische, also denke es ich"? das müssten sie mir, als busfahrer, noch näher erklären.
@40something: wenn solche dinge vorkommen, daß die fahrer(in) ihnen mit begleitern tatsächlich "fröhlich" ins gesicht schaut, während sie die türen schließt, dann wenden sie sich bitte umgehend an den betreiber. der wird ihr anliegen gerne, hilfsbereit und sensibel entgegennehmen, dessen bin ich mir sicher. der öffentliche nahverkehr ist ein zu rettender, und ich weiß, daß alle beteiligten das ihre dazu tun. angefangen beim busfahrer, der jede woche oft wenigstens einmal von fahrgästen körperlich angegangen wird. ihre beschwerden habe ich übrigens schon gebündelt und weitergeleitet.
@soirse: es gibt vorschriften, die der sicherheit der fahrgäste bzw. des busverkehrs dienen. und es gibt die vorschriften der STVO, die einen reibungslosen ablauf innerhalb öffentlicher wege (dazu gehören auch fußgängerampeln) regeln. ich bitte sie, benutzen sie auch weiterhin den öffentlichen nahverkehr! und seien sie einfach pünklich.
Mirtana - 25. Jan, 00:50

@ schneck: Wie soll ich bitte vorausschauend planen, wenn ich vollkommen unplanmäßig mitten auf der Strecke auf einmal mit Schienen-Ersatzverkehr beglückt werde? Oder im Zug zehn Minuten auf freier Strecke haltend verbringen darf ohne Information, warum wir dort blöd rumstehen? Wenn ich in Essen oder Düsseldorf auf dem Bahnsteig stehe und durch die Lautsprecher zu hören bekomme, daß mein Zug mindesten zehn Minuten Verspätung hat und ich weiß, daß ich aufgrund dieser Verspätung meinen Anschluß ziemlich sicher verpassen werde - der im übrigen nur einmal die Stunde fährt? Nach vier Jahren kenne ich die Fahrpläne und so gut wie jede Möglichkeit, mit dem öffentlichen Nahverkehr von meiner Haustüre zu der meiner Eltern zu gelangen. Keine davon funktioniert reibungslos ... Im Übrigen ein sehr nettes Feature, daß unter der Fahrplan-Auskunft des VRR jetzt immer der nette Hinweis "Voraussichtlich pünktlich" zu finden ist. Das hilft herzlich wenig. Vorausschauend planen ist ein netter Hinweis, allerdings ein sehr realitätsferner ... Könnte ich wählen, dann würde ich das Auto nehmen. Dumm nur, daß ich im Moment keines habe ;-)
schneck06 - 25. Jan, 01:09

@mirtana: sie haben ja recht! nur, was soll ich machen? ich werde mich auch einmal mit ihrem anliegen an die gewerkschaft wenden, aber die haben noch nie vom kategorischen imperativ gehört. verstehen sie? ich bin da machtlos, zumal im ruhrpott. was glauben sie, wie sehr ICH den ersatzverkehr hasse! ich wünsche ihnen allen alles gute.
Macsico - 27. Jan, 11:10

Berliner Busfahrer haben nach meiner Ansicht sowieso einen guten Draht zum Henker, so wie die fahren. Und die Nummer mit dem Abwarten und dann Anfahren habe ich auch vorzugsweise dort erlebt.

Hier in Hamburg erlebe ich immer wieder das Gegenteil. Fahre vergleichweise viel Bus, und ich erlebe es oft, daß der Busfahrer noch wartet, oder sogar die Tür nochmal extra aufmacht. Und das auf Metrobuslinien, die teilweise im 3/3/4-Takt fahren, also überhaupt nicht mehr warten müssten. Auch eine ausnehmend freundliche Begrüßung ist mir schonmal untergekommen - und das, nachdem ich gerade abends aus Berlin zurückkam und genervt von den Busfahrern dort war.

Klar, blöde fahren können hier auch einige. Aber so durchgerüttelt wie in Berlin wurde ich bisher in kaum einer anderen Stadt, oft gepaart mit einer teilweise unterirdischen Freundlichkeit.

Vielleicht können die einfach nicht mehr cool sein? Und das Argument "der will doch nur spielen" zieht in diesem Fall auch nicht mehr.

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