... hat es nach einem 14-Stunden-Arbeitstag doch noch für den Biergarten gereicht. Ein ganz, ganz klitzekleines bisschen ist das Leben manchmal nicht ganz so ungerecht...

Ich hab den Temperaturregler schon höher gedreht, ich schwör! Trotzdem bleibt es noch fies kalt draußen...

(Hach, diese Drehregler erinnern mich so an die Züge in meiner Kindheit. Im ICE gibt's ja so was nicht mehr.)

Mit großem Appetit die Fischkonserve verspeist. Und bei fast völliger Leerung der Verpackung das Preisausschreiben auf dem Deckel entdeckt. Einsendeschluss war der 28. Februar.

Es ist bestimmt Zufall, dass auf dem benachbarten Friedhof gerade zu Ostern diese Schildchen in großer Zahl zu sehen sind.

Das ist ein Karfreitag, wie ich ihn von früher kenne. Grau und abweisend. Ganz, ganz früher dachte ich ja immer, das gehört so. Inzwischen denke ich anders, aber heute... heute ist es genau diese Stimmung.

Falls noch so ein alter Sack wie ich hier mitliest und auch in NRW sozialisiert wurde: War damals auch am Karfreitag BFBS der einzige Lichtblick? Ich erinnere mich ja noch sehr genau, dass an anderen grauen Tagen wie Totensonntag die Radiostation der britischen Streitkräfte das einzige war, was noch ein Minimum an guter Laune verbreitete. Nur am Good Friday, das weiß ich nicht mehr - haben die da auch voll gegen den Trend der drei öffentlichen-rechtlichen Sender, die es damals nur gab, gesendet?

An den umgegossenen umgepackten Schoko-Weihnachtsmann, der seine Inkarnation als Schoko-Osterhase erlebt, habe ich mich ja schon längst gewöhnt. Nun aber (ist das neu?) haben auch die leckeren Marzipankartoffeln aus der Vorweihnachtszeit ein so gutes Karma, dass sie als Marzipan-Ostereier ein neues Dasein erleben dürfen. Haben exakt die gleiche Farbe wie die so genannten Kartoffeln (was ja schon mal gegen Eier spricht), schmecken genau so und sind auch rund. Haben nur einen Schlag verpasst bekommen, damit sie ein bisschen eiförmiger sind. Voll auf die Eier sozusagen.

(Super Ostercontent, wa?)

Ein so'n Scheisswetterbild kann man immer wieder verwenden. Sehr ökonomisch.

(Widerlich, oder?)

Das Internet abklemmen, das Fernsehen in den Keller räumen, die Zeitung gleich ins Altpapier tragen. Das wäre mal eine Diät. (Jeglichem Input gerade abhold. Aber es schmeckt noch alles.)

Für den Winterurlaub im Schnee zu packen ist immer eine besondere Herausforderung. Weil man so dicke Sachen braucht, die so viel Platz wegnehmen...

Aber das ist mir egal! Die Reisetasche platzt fast (Bergstiefel und Langlaufschuhe sind aber auch so was von klobig!), noch zwei Tage berufliche Termine und dann... ufff. Nur Schnee wäre noch schön. In Zeiten der Klimaerwärmung ist das ja schon fast vom Prinzip Hoffnung abhängig...

Funktioniert doch alles. Lockeres Leben im High-Tech-Land, danke, ich habe alles im Griff.

Heute morgen denke ich ein bisschen anders darüber.

Die Berliner Verkehrsbetriebe streiken. Nun gut, das macht gerade heute nicht so viel, ich muss (ausnahmsweise) nicht ins Büro, trotz kühler Temperaturen macht die Sonne einen Spaziergang zum Einkaufen angenehm, und, notfalls, könnte ich immer noch mein Auto anwerfen. Aber: die drei Millionen Menschen, die die BVG (laut Medienberichten) täglich quer durch die Hauptstadt transportiert, die müssen schon irgendwie anders bewegt werden. Ärgerlich, wenn auch nicht wirklich schlimm.

Seit Tagen ist das Daten-Unterseekabel nach Fernost außer Betrieb. Ist mir eigentlich noch egal. Ich vermute, der Mailverkehr mit meinen Freunden in Japan und Singapur ist ein bisschen eingeschränkt, na ja. Allerdings bin ich mir gerade nicht sicher, ob mein Internet-Telefon derzeit überall hin telefonieren kann, wo ich anrufen mag. Was soll's, heute muss es ja nicht sein.

Für die Auffrischung meiner FSME-Impfung wollte ich heute in der Apotheke den Impfstoff holen und notfalls bestellen. Das wird nichts: Bis Mitte des Jahres, beschied mich die freundliche Apothekerin, sei dieser Impfstoff nicht lieferbar. Überhaupt sei es derzeit mit allen möglichen Impfstoffen ein bisschen eng, Grippe-Vakzin gebe es ausnahmsweise derzeit genug, aber alles andere... lange Wartelisten. Nicht so schlimm, ein paar Monate überziehen für die Wiederholungsimpfung sollte kein wirkliches Problem sein.

Alles nicht so schlimm, alles Einzelheiten, mit denen man umgehen kann. Zusammengenommen machen sie mich ein bisschen ratlos: Noch ist ja nichts wirklich Wichtiges ausgefallen, außer Betrieb oder nicht lieferbar. Aber das Netz der Zivilisation scheint mir heute irgendwie dünner als gedacht.