Kaum komme ich aus Afrika nach Hause, regnet's hier. Womit hab' ich das verdient?

Ist es peinlich, wenn es mir peinlich ist, dass mich der Kollege auf dem Weg zu einem Termin in seinem offenen Vintage-Roadster Z1 (ist das jetzt korrekt beschrieben?) mitnimmt und mit offenem Verdeck und Türen quer durch die Berliner Innenstadt kutschiert?

(Zurück habe ich dann die Bahn genommen.)

... beginnt die Spargelzeit. Erst mal aber nur ein Kilogramm pro Person. Wir wollen es ja nicht übertreiben.

... müssen die frisch im Gartencenter erworbenen Blümchen samt kiloweise Gartenerde in den fünften Stock hochgeschleift werden.

... meine Empfehlung für den Frühsommerdrink: Eiskalter Weisswein mit einem Schuss Holunderblütensirup. Wunderbar.

Dank des rechtzeitig zusammen gesammelten Handwerkszeugs ist es am heutigen Karfreitag dann noch was geworden mit den Ostereiern.

(Fast hätte das Wichtigste gefehlt: Die Farben. Auch das hat Tradition, am Gründonnerstag durch die diversen Drogeriemärkte hecheln und versuchen, noch eine Packung Farben zu ergattern. Gestern war's einfach, schon der fünfte Laden hatte noch genügend Packungen im Regal liegen...)

Immer wieder eine wunderbare Sauerei mit diesen Farben. Aber das gehört dazu.

Da ist doch mein alter französischer Kleinwagen neulich über den Tüv gekommen. Problemlos. Na ja, fast. In diesem regelungswütigen Land reicht es nämlich nicht, einen Verbandskasten im Auto zu haben. Nein, es reicht ja noch nicht mal, wenn dieser Verbandskasten noch originalverpackt in der Verkaufsfolie im Kofferraum liegt und nie, nie, nie geöffnet wurde. Geschweige denn, dass jemals etwas daraus entnommen wurde. Nee, wo kommen wir da hin. Entscheidend ist das Haltbarkeitsdatum (!) auf dem Verbandskasten. Es könnte ja sein, dass die Verbandspäcken verschimmelt nicht mehr so recht steril sind. Weil ein originalverpackter in Folie eingeschweisster Verbandskasten so was ähnliches ist wie ein ungeputzter Vorratsschrank. Oder so.

Jetzt aber ist mir aufgegangen, dass der Tüv eigentlich nur meinen Ostervorbereitungen helfen wollte. Traditionell werden nämlich am Karfreitag nachmittag in unserem Haushalt Eier gefärbt (übrigens, gar nicht so einfach, dieser Tage rein weisse Eier zu bekommen. Im BioLaden wurde dieses Ansinnen empört zurückgewiesen. Aber der türkische Supermarkt hat mir gerne palettenweise weiße KZ-Eier aus der Legebatterie verkauft). Und gefärbt werden sie von Hand, mit diesen lustigen Farben, die man im Wasser erwärmt und dann auf die soeben hart gekochten Eier aufträgt.

Dafür braucht man... genau. Latexhandschuhe. Ist nämlich eine große Sauerei. Sonst habe ich die Handschuhe immer in einer Arztpraxis mitgehen lassen, wenn der Arzt mich mal wieder endlos im Sprechzimmer warten ließ gerade mal kurz raus war. Dieses Jahr habe ich das allerdings vergessen (und bin natürlich froh, dass ich in den letzten Tagen nicht medizinischer Hilfe bedurfte, die ich mit diesem kleinen Diebstahl hätte verbinden können).

Also werde ich nachher die Latexhandschuhe aus dem abgelaufenen Verbandskasten holen. Und dann darüber nachdenken, ob ich jetzt wirklich - den Vorgaben des Tüv und eventuellen Begehrlichkeiten der Berliner Polizei bei einer möglichen Verkehrskontrolle entsprechend - einen neuen Verbandskasten kaufe, der dann auch wieder nur zwei Jahre gültig ist. Oder ob ich drauf hoffe, dass das Haltbarkeitsdatum außen auf der Einschweiss-Folie steht. Woher soll ich denn wissen, dass der Inhalt schon längst verschimmelt nicht mehr gültig ist?

Wahrscheinlich muss sonst keiner auf seinem Kühlschrank aufräumen.

Was sich da alles findet....
seit Jahren abgelaufene Kundenkarte eines sog. Wein Depots
Wasserwaage als Schlüsselanhänger (Werbegeschenk)
Taufkerze (von der Tochter von Freunden vor gut einem Jahr)
defekte Kühlschrankbeleuchtungsbirne (im Kühlschrank ist es immer noch dunkel)
leere Einwegfeuerzeuge

Bin ich wirklich so unordentlich, wie ich gerade vermute...?

Heute hat noch keiner versucht, mich in den April zu schicken. Scheinen harte Zeiten zu sein.

... man irgendwie oder so jedenfalls keine Lust zum Bloggen hat, nur mal kurz einwerfen mag, dass der Sex überaus lustvoll ist,
... dann muss der Urlaub doch recht erholsam sein.

Die Wunderlichkeiten des deutschen Kraftfahrzeugwesens lassen mich immer wieder staunen. So kriegt mein betagtes kleines französisches Auto relativ problemlos nicht nur nach elf (die Berliner würden sagen: nach ölf) Lebensjahren eine neue Tüv- (AU) und Abgasplakette (AU), absolviert also die HU, sondern bekommt auch ohne jegliche Schwierigkeit die neue Feinstaub-Plakette der höchsten Stufe, also in grün. (Was praktisch bedeutet, dass ich auch nach 2011 damit durch die Berliner Innenstadt fahren darf. Falls die Kiste nicht vorher durchrostet. Und wenn diese Verordnung je so umgesetzt wird wie geplant und alle Geschäftsinhaber mit Migrationshintergrund in Moabit ihre Lieferwagen verschrotten dürfen.)

Andererseits drückt der Prüfer ein bis eineinhalb Augen zu, weil das Haltbarkeitsdatum meines noch originalverpackten- in Folie eingeschweissten! - Verbandskastens eigentlich schon abgelaufen ist. Was, streng genommen, ein Mangel ist, wenn auch ein geringfügiger.

Mit gesundem Menschenverstand hat diese StVZO nicht so richtig viel zu tun, oder?

Ich bin ja froh, dass es noch Raucherabteile bei der Bahn gibt. Keine Ahnung, wann der Gesundheitsfaschismus auch diese Bastion schleift (vermutlich bald), aber so lange es sie gibt, genieße ich das auch. Ich muss nicht unbedingt die ganze Zeit im Raucherabteil sitzen, ab und zu eine Zigarette zu rauchen reicht mir völlig (und ich frage mich, warum die Bahn nicht speziell dafür Raucher-Bistros am Anfang und Ende der Züge einrichten kann – das würde doch die ängstlichen Nichtraucher nicht inkommodieren und der Bahn vielleicht noch zusätzliche Umsätze bescheren...).

Nun kannte ich schon die Geschichten (urban legends?) von Nichtrauchern, die der unbarmherzige Reservierungscomputer im überfüllten Zug auf einen Raucherplatz verbannt hat. Und die jeden Raucher, der von seinem Nichtraucherplatz auf eine Zigarette vorbeikommt, mit finsteren Blicken oder gar Beschimpfungen bedenken: hat er ihnen doch einen der kostbaren Nichtraucherplätze geraubt und sie zu grausigem Schicksal verdammt.

Heute erlebte ich es allerdings genau andersrum. Im Raucherabteil bedachte mich, als ich, das Zippo gebrauchsbereit in der Hand, hereinkam, der dort Sitzende mit gramem Blick. Sie haben wahrscheinlich einen Nichtraucherplatz reserviert?, begann er mir ein Gespräch aufzuzwingen. Ich erwiderte, dass dem mitnichten so sei, da ich gar nicht reserviert hätte. Und warum ihm selbiges denn ein solcher Gram wäre. Nun, hub er zu reden an, er habe sich einen Raucherplatz reserviert, um ab und an zu rauchen. Nun aber sei ich schon der sechste, der aus dem Nichtraucherbereich (de facto 95 Prozent des Zuges) hereinkäme und ihn dem Qualm aussetze: Das auf sechs Personen berechnete Abteil sei somit bald wie mit zehn Rauchern belegt voll gequalmt.

Ich war ein wenig sprachlos. Und nehme an, diesen Raucher mit Anspruch auf rauchfreie Luft hat Ulla Schmidt als Agent Provocateur auf die Bahn losgelassen? Wahrscheinlich fährt er immer die gleiche Strecke hin und zurück. So lange, bis das letzte Raucherabteil geschlossen wird.